Österreich und auch die Steiermark liegen in Sachen EU-Zufriedenheit auf den letzten Rängen. Was sich über Jahre eingraviert hat, könnte sich mit der jungen Generation ändern. Wir haben Erstwählerinnen der HLW Feldbach bei ihrem Brüsselbesuch begleitet – und gefragt, was sie zum Urnengang motiviert.
„Viele wissen nicht einmal, wann die Wahlen sind, dabei sollte man sich freuen, dass man wählen darf“, sagt Anna Röck. Sie ist eine 16-jährige Schülerin der 3B der HLW Feldbach. Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen ist sie die Zugreise nach Brüssel angetreten, um hier über europapolitische Themen zu lernen. Bei einer gemeinsamen Diskussion im Steiermark-Haus der belgischen Hauptstadt möchte Europalandesrat Werner Amon (ÖVP) sie von der Tragweite der Europawahlen am 9. Juni überzeugen.
Denn Österreich gilt als besonders EU-skeptisch – die Beteiligung an den Wahlen 2019 lag in der Steiermark sogar unter dem Österreichschnitt. Anna weiß, was für junge Menschen oft eine Hürde ist: „Man muss sich über Wahlprogramme informieren, viele gehen dann lieber gleich nicht Wählen. Ich bekomme viel von meinen Eltern und auf sozialen Medien mit.“ Genau daran appelliert auch Landesrat Amon, der selbst seine politische Karriere in der Schülervertretung begonnen hat: „Seid neugierig, geht Dingen auf den Grund, glaubt nicht alles und mischt euch auch ein!“
Umfragen zeigen, dass die Wahlbeteiligung steigen könnte – Hoffnung geben Schülerinnen wie die jungen Steirer in Brüssel. „Junge Wähler sind demokratiepolitisch unglaublich wichtig. Ob sie direkt zu ihrer ersten oder zweiten Wahl gehen, entscheidet viel über ihren zukünftigen Gebrauch des Stimmrechts“, sagt Philipp Schulmeister, Direktor für Kampagnenmanagement im Europäischen Parlament. Was bei den Wahlen passiert, werde junge Menschen in den nächsten Jahren garantiert betreffen – von Handytarifen über Klimaschutz bis zur Reisefreiheit.
Das weiß auch Marie Putz, eine Klassenkollegin von Anna, zu schätzen: „Ich finde es cool, ohne Visum in andere Länder reisen zu können – und, dass es überall den Euro gibt.“ Am meisten von alle EU-Errungenschaften interessiere sie aber das Erasmus-Programm, meint Anna. Mit 600 beteiligten Schulen ist die Steiermark österreichischer Spitzenreiter. In der aktuellen Förderperiode 2021 bis 2027 stehen allen Erasmus-Projekten knapp 39 Millionen Euro zur Verfügung. So sollen junge Steirerinnen wie diese motiviert werden, europäische Luft zu schnuppern.
Hinweis: Die Pressereise erfolgte auf Einladung des Landes Steiermark.
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