Der Höchststand war in den Jahren der Corona-Pandemie zu verzeichnen, aber auch danach bleibt Anorexie in Oberösterreich ein Thema: 230 Kinder und Jugendliche wurden im vergangenen Jahr wegen der Essstörung stationär in den heimischen Spitälern behandelt. 95 Prozent der Erkrankten sind Mädchen.
Dass Corona auch abseits der Virenerkrankung gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche hatte – und hat –, lässt sich auch an den stark gestiegenen Anorexie-Fällen in OÖ ablesen. Die Zahlen von Magersuchtkranken, die stationär in den Spitälern behandelt wurden, häuften sich in den Corona-Jahren 2020 und 2021 massiv. Das geht aus der Beantwortung einer SPÖ-Anfrage an Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) hervor – siehe Grafik.
Doch auch nach dem Ende der Pandemie bleibt das Problem bestehen: Mit 230 Fällen gab es im vergangenen Jahr wesentlich mehr Fälle als noch vor Corona. Auffallend: 95 Prozent der Erkrankten sind Mädchen.
Kritik an lückenhaften Angaben
Allerdings bieten diese Zahlen nur einen rudimentären Überblick. Denn die Angaben aus den Krankenhäusern in Haberlanders Anfragebeantwortung sind recht lückenhaft. Zudem sind in den genannten Zahlen noch gar nicht jene Erkrankten enthalten, die ambulant behandelt wurden. SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder kritisiert das: „Beratungs- und Therapieangebote können nicht nach dem Prinzip Zufall zur Verfügung gestellt werden.“
Neues Versorgungszentrum im Gespräch
Laut Haberlander reagiert das Land aber bereits auf die gestiegenen Magersucht-Fallzahlen: Die Etablierung eines zweiten auf Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisierten Multidisziplinären Versorgungszentrums (MVZ) werde am Klinikumsstandort Grieskirchen geprüft.
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