Am Rechberg heulen am Wochenende wieder die Motoren auf und donnern die Boliden über die Bundesstraße 64. Einige Autos sind besondere Hingucker und Schmuckstücke.
In insgesamt vier verschiedenen Klassen-Wertungen treten am Samstag und Sonntag (27./28. April) 247 Fahrer aus 18 Nationen beim 50. Rechbergrennen gegen die Uhr an. Mit ihnen kommen teils spektakuläre Boliden in die Steiermark, um den Fans den Atem zu rauben.
Das älteste Auto: Hans Jud führt in der historischen Klasse seinen Jaguar XK120 Super Sports aus. Die 3,4 Liter Hubraum des Sechs-Zylinder-Motors treiben das 1,15 Tonnen schwere Automobil mit rund 180 PS an. Für Nostalgiker und Fans britischer Ingenieurskunst ein echter Hingucker (Startnummer 252), denn der Bolide hat bereits mehr als 70 Jahre unter der Motorhaube.
Der schnellste Prototyp: Der Italiener Christian Merli ist seit 2016 der unumschränkte König am Rechberg. Mit seinem Osella FA30 Judd LRM stellte er 2019 beim letzten Rennen auf der 5-km-Strecke mit 1:50,876 Minuten Streckenrekord auf und legte im Vorjahr auf der 4,4-km-Strecke mit 1:43,575 Minuten nach. Sein Bolide (Startnummer 1) hat zwar nur 470 PS, wiegt aber lediglich 590 Kilo. Von dem reinrassigen Prototypen sind nur wenige Stück im Umlauf, niemand pilotiert den Bergkraxler momentan so gekonnt wie Merli.
Der beste Tourenwagen: Niederösterreichisches Allrad-Geschoss mit über 800 PS und unter einer Tonne Gewicht, bei dem nicht mehr viel an einen serienmäßigen VW Golf erinnert. Karl Schagerl (Startnummer 47) stellte damit im Vorjahr den Streckenrekord für Tourenwagen auf. „Mein Ziel ist es, wieder der schnellste Tourenwagen zu sein“, gibt sich Österreichs „Motorsportler des Jahres 2022“ schon vor dem Rennen zuversichtlich.
Das brachialste Fahrzeug: Wo Nikolai Zlatkov aufs Gadpedal steigt, sind ihm die Blicke der Fans sicher. Vor rund vier Jahren baute der gebürtige Bulgare einen Audi S1 Quattro Pikes Peak neu auf. Schon die Typenbezeichnung zaubert allen, die schon in den Achtzigerjahren Motorsport verfolgt haben, ein Lächeln ins Gesicht: Zlatkovs Auto (Startnummer 50) ist eine Hommage an jenen legendären Rennwagen, mit der Walter Röhrl 1987 am Pikes Peak seinen letzten großen Sieg im Rallyesport geholt hat. Neben dem kernigen Sound sticht das Auto mit seinem riesigen Heckflügel und der markanten Frontpartie auch Motorsport-Neulingen sofort ins Auge.
Dauerbrenner & Publikumslieblinge: Wer über den Rechberg schreibt, darf auf zwei steirische Urgesteine nicht vergessen. Felix Pailer (74) und Rupert Schwaiger (76) sind seit Jahrzehnten nicht aus dem Bergrallye-Sport wegzudenken. Der orange Lancia Delta Integrale von „Pailix“ (Startnummer 64) und Schwaigers giftgrün-gelber Porsche 911 (Startnummer 40) sind auch heuer dabei. „Mein Sieg 2007 bleibt mir ewig in Erinnerung“, sagt Pailer noch heute. „Mein Auto ist perfekt von meinem Sohn vorbereitet und ich bin schwer motiviert“, lässt auch Schwaiger keine Rennmüdigkeit aufkommen.
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