Zwei Slowaken wollten einen Geldautomaten in Kittsee mit 85.000 Euro Inhalt plündern. Die Polizei machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, die Räuber rasten mit 190 km/h davon.
Manchmal sind die Gedanken freier als so mancher Recherche-Gedanke, der einfach nicht gemacht werden will: Warum bitte befüllt man einen Bankomat in Kittsee mit 85.000 Euro, wenn dort jeder Mensch nicht mehr als 400 Euro pro Tag beheben darf? So nebenbei bemerkt: Kittsee beherbergt 3600 Seelen, Gastronomie und Nachtleben sind dort mehr als überschaubar, ebenso wie der Tourismus.
Aufmerksame Zivilstreife
Fast hätten es die zwei Slowaken geschafft, den Coup zu landen. Eine Gas-Sprengung der Geldmaschine war bereits in die Wege geleitet worden, ehe zufällig eine Zivilstreife am Tatort vorbeifuhr und die maskierten Räuber bemerkte. Das Duo stieg in einen zuvor erbeuteten Wagen im Wert von 35.000 Euro und raste der österreichischen Exekutive mit mehr als 190 km/h davon. Der Bolide soll 300 PS gehabt haben.
Schon zuvor hatten die beiden versucht, Geld aus einem Bankomat mitgehen zu lassen, und zwar in Tschechien. Dort konnten sie nicht alle Sicherheitsmechanismen knacken und mussten unverrichteter Dinge abziehen.
Per EU-Haftbefehl gesucht
Überführt wurden die Männer, die längst per EU-Haftbefehl gesucht worden waren, anhand ausgewerteter DNA-Spuren am Tatort Kittsee. In Kooperation mit tschechischen und slowakischen Sicherheitsbehörden konnten die Wiederholungstäter schließlich im September des Vorjahres verhaftet und ins Burgenland ausgeliefert werden.
Die Angeklagten, einer Pfuscher, der andere Hundetrainer, sind keine unbeschriebenen Blätter. Beide sind sowohl in Österreich als auch in Tschechien einschlägig vorbestraft.
Urteile gab es nach mehreren Verhandlungsstunden am Landesgericht in Eisenstadt nicht – der Prozess wurde auf Mitte Juni vertagt, um noch ausländische Polizisten als Zeugen befragen zu können.
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