Für die Sozialistische Jugend Oberösterreichs hagelt es Kritik. Sie kritisiert bei einer „Satire-Aktion“ vor dem FPÖ-Büro in Freistadt mit Fäkalslogans die Politik des blauen Bundesparteichefs Herbert Kickl. Trotz der Welle der Empörung sieht der rote Parteinachwuchs keinen Grund für eine Entschuldigung.
Einen Shitstorm muss die Sozialistische Jugend (SJ) über sich ergehen lassen. Auslöser ist eine als Satire-Aktion geplante Kampagne gegen FP-Bundesparteichef Herbert Kickl. Die roten Nachwuchspolitiker lagerten dabei vor der Geschäftsstelle der Freistädter Freiheitlichen riesige Müllsäcke ab und hielten Schilder mit Fäkalslogans in die Höhe. Wobei die harmloseste Botschaft noch war, dass es jetzt ein „Sackerl für Kickls Gackerl“ gibt.
Laut der SJ-Landesvorsitzenden Eva Reiter wurde die Wortwahl gezielt gewählt: „Wir sind eine Jugendorganisation und haben uns bewusst für die Sprache der Jugendlichen entschieden. Ich bin mir aber sicher, dass es auch 60-Jährige gibt, denen die Aktion gefällt.“ Einen Grund für eine Entschuldigung gäbe es nicht.
Nicht wir müssen uns für unsere Aktion entschuldigen, sondern Herr Kickl für seine Politik, die für die Demokratie gefährdend ist.
Eva Reiter, SJ-Vorsitzende
Vielmehr müsse sich Kickl für seine Politik entschuldigen: „Er gehört wohl zu den größten Müllproduzenten der Republik. Mit seiner widerlichen Rhetorik gegen Minderheiten und politische Gegner gibt er sich als großer Provokateur, während in Wahrheit so gut wie alles, was er von sich gibt, einfach nur Dreck ist, der den medialen Diskurs verschmutzt.“
FPÖ-Bezirkssprecher Peter Handlos stößt der „Skandal“ zwar sauer auf, im Hinblick auf die anstehenden Wahlen sieht er die Aktion aber auch wieder positiv: „Viele Bürger haben uns kontaktiert und schütteln nur noch den Kopf. Die SPÖ-Jugend dürfte der SPÖ damit einen Bärendienst erwiesen haben. Es sieht nach einem Eigentor aus.“
Wegen solcher Aktionen brauchen sich die Roten dann nicht darüber wundern, wenn die Stimmung in unserem Land kippt.
Peter Handlos, FP-Bezirkssprecher
Eine Stellungnahme von SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner gibt es dazu nicht. Auf „Krone“-Anfrage wurde Landesgeschäftsführer Florian Koppler vorgeschickt: „Diese Satire-Aktion entspricht weder meinem Geschmack noch finde ich sie besonders gelungen. Lassen wir dennoch die Kirche im Dorf. Die FPÖ-Jugend in Oberösterreich ist das Einfallstor für die rechtsextremen Identitären in die Partei, und diese wirbt offen mit extrem rechten Kampfbegriffen wie der ,Remigration. Das sollte zu Recht empören.“
SJ-Chefin Reiter rechnet auch nicht mit einer Rüge Lindners. „Es wird auch sicher keine Konsequenzen geben. Wir stehen zur Aktion und auch zur Kritik.“
Widerlich, grauslich, absolut unpassend! Eine Welle der Empörung löste die Aktion der Sozialistischen Jugend vor dem FP-Büro in Freistadt aus. Auf drei Schildern mit insgesamt zwölf Wörtern bekunden sie ihren Unmut über den blauen Bundesparteichef Herbert Kickl.
Gleich zweimal wird dabei farblich hervorgehoben das Wort Sch... verwendet. Dreck oder Müll hätte wohl die gleiche Wirkung erzielt. Bedenklich, dass die SP-Landesspitze der Aktion keine rote Karte gibt, und die eigene Jugend nicht zurückpfeift. Solche Wörter haben im politischen Diskurs nichts verloren, ab ins Klo damit.
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