Nun gerät sogar die Feuerwehr in den Strudel des Vösendorfer Wahlkampfes. Gegen den Kommandanten werden nämlich schwere Vorwürfe erhoben. Er soll einen Kameraden verletzt haben und wurde deshalb bei der Polizei angezeigt. Bei dem Streit soll es auch um politische Einstellungen gegangen sein.
Ermittlungen der Staatsanwälte, Anzeigen und deftige Worte: Die vorgezogene Gemeinderatswahl in Vösendorf im Bezirk Mödling gleicht einer Schlammschlacht. Nun ist diese um eine Facette reicher. Diesmal im Mittelpunkt: Feuerwehrkommandant Amang Hajo. Er wurde wegen Körperverletzung angezeigt. Er soll einen Kameraden am Hals gepackt und versucht haben, ihn die Treppen hinunterzustoßen.
Der Kamerad stand in seinem eigenen Urin, beschimpfte mich und pöbelte mich an. Als er auf mich zukam, habe ich ihn auf Abstand gehalten und nur an mir vorbeigeführt, wobei er sich das T-Shirt zerrissen hat.
Amang Hajo auf Facebook
Auslöser des Streits sollen – auch – politische Motive gewesen sein. Dazu muss man wissen: Hajo ist gleichzeitig Leiter des Wirtschaftshofs und gilt als enger Vertrauter von Bürgermeister Hannes Koza. Er ließ sich unter anderem auf einem Wahlplakat mit dem ÖVP-Ortschef ablichten. Der Kommandant soll innerhalb der Feuerwehr nicht unumstritten sein.
Seit der Anzeige gehen vor allem auf Social-Media-Plattformen die Wogen hoch. Der vermeintliche Täter wie auch dessen Opfer meldeten sich dort selbst zu Wort. „Der Kommandant warf mir vor, dass ich gegen ihn arbeite. Dann wurde er äußerst aggressiv und packte mich“, schildert der betroffene Feuerwehrkamerad.
„Aus politischen Gründen verleumdet“
Hajo, der für die „Krone“ auf Anfrage nicht erreichbar war, sieht sich indes „aus politischen Gründen schwerst verleumdet. Ich habe niemanden gewürgt oder gestoßen. Der besagte Kamerad war schwerst betrunken und pöbelte mich an. Die Vorwürfe sind erfunden.“
Wir standen nicht schwerst betrunken im Bereitschaftsraum. Ein anwesender Kamerad schritt ein, nachdem er mich packte. Als er mich losgelassen hat, versuchte er, mich die Treppen hinunterzutreten.
Das Opfer auf Facebook
Bürgermeister Koza und Bezirksfeuerwehrkommandant Michael Bruckmüller wollen auf die Anschuldigungen nicht näher eingehen. „Bekannt sind sie aber freilich“, betonen beide. Bruckmüller ersucht zudem, Parteipolitik nicht in die Feuerwehrhäuser einziehen zu lassen.
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