Wien will Änderung

Zu gefährlich: „E-Mopeds runter vom Radweg!“

Harald Frey von der TU Wien und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sehen die Verkehrssicherheit durch E-Mopeds massiv gefährdet.

(Bild: Zwefo)

Es ist ein Problem, das besonders in den letzten Monaten massiv zugenommen hat: Auf Wiens Radwegen tummeln sich mittlerweile immer mehr sogenannte kennzeichenlose E-Mopeds.

Voll motorisierte Fahrzeuge, sperrig, schwer und oft viel zu schnell. Auch Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sind sie ein Dorn im Auge: „E-Mopeds runter vom Radweg!“ Darum fordert sie nun eine Reform der Fahrradverordnung auf Bundesebene, um solche Fahrzeuge von den Radwegen künftig zu verbannen und so für Sicherheit zu sorgen.

Kennzeichenlose E-Mopeds vor allem der Essenszusteller, aber auch E-Scooter und andere elektrobetriebene Fahrzeuge wie etwa Cargo-Gefährte von diversen Unternehmen gelten in Österreich rechtlich (in StVO, KFG, Fahrradverordnung) als Fahrrad.

(Bild: Christoph Engelmaier)

Verkehrswissenschafter Harald Frey von der TU Wien führte eine erste Untersuchung zu Geschwindigkeit und Verkehrssicherheit der E-Gefährte durch. Fazit: Besonders E-Mopeds sind oft sehr viel schneller unterwegs als die erlaubten 25 km/h.

So wurden auf dem Rad-Highway in der Lassallestraße bei 50 Prozent der E-Mopeds mehr als 26 km/h und bei 15 Prozent mehr als 34 km/h gemessen. Ein durchschnittliches E-Moped bringe zudem 70 bis 80 kg Leergewicht auf die Waage, dazu kommt das Gewicht des Fahrers und ev. zusätzliche Ladung.

1000 E-Mopeds

sind laut der Stadt momentan auf den Straßen in Wien unterwegs. Viele davon auch auf den Radwegen. Das soll sich nun ändern.

Gefordert werden nun klare Regelungen auf Bundesebene wie in Deutschland. Sima will dazu jetzt den Druck auf Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) erhöhen und das Thema bei der nächsten Landesverkehrsreferenten-Konferenz im Juni auf die Agenda bringen.