Die SPÖ Tirol beging ihr traditionelles Maifest im Innsbrucker Rapoldipark: Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, sei mehr als nur ein Tag im Kalender: „Er ist ein Symbol für Gerechtigkeit, Fairness und Solidarität, ein Zeichen der Stärke und der Geschlossenheit“. Nach dem Superwahljahr strebt SPÖ-LHStv. Georg Dornauer für die Sozialdemokratie „Regierungsverantwortung auf allen Ebenen“ an.
Auch in Tirol feierte die SPÖ am Mittwoch den Tag der Arbeit. Im Rapoldipark trafen sich die Spitzenrepräsentanten der Partei und ihrer Vorfeldorganisationen traditionell zum Maifest mit Hunderten Gleichgesinnten. „Was die Sozialdemokratie immer ausgezeichnet, groß gemacht und zu einer verlässlichen Kraft für eine bessere Zukunft gemacht hat, ist ihr Wille zur Verantwortung. Deshalb ist die SPÖ seit jeher eine Regierungspartei. Und das werden wir am Ende dieses Superwahljahres auch wieder sein – und zwar auf allen politischen Ebenen“, gab LHStv. Georg Dornauer die Marschrichtung vor.
Mehr Arbeitszeit – Griff in die Geldtasche
Und er kündigte auch Widerstand an: „Manche wollen allen Ernstes die wöchentliche Arbeitszeit auf 41 Stunden erhöhen – bei gleichem Lohn. Diesen Griff in die Geldtaschen der Beschäftigten, diesen Lohnraub per Gesetz, werden wir zu verhindern wissen!“
ÖGB: Gutes Leben für alle
Ins selbe Horn stieß Philip Wohlgemuth, ÖGB-Vorsitzender und SP-Arbeitssprecher: „Wir machen Politik für alle Menschen, die es schwer haben. Für diejenigen, die jeden Tag kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen. Für die, die keine Lobby haben und sich mit ihrem Geld alles richten können. Und wir kämpfen für ein gutes Leben für alle.“
Frauen bekommen weniger
„Am 1. Mai geht es um Gerechtigkeit. Auch und gerade für die Frauen. Noch immer ist Arbeit sehr ungleich verteilt. Frauen schultern bezahlte und unbezahlte Arbeit und sind oft doppelt und dreifach gefordert. Frauen arbeiten zwar mehr, bekommen aber weniger ihrer Arbeitszeit bezahlt. Wir wollen Halbe-Halbe, nur so kann die Gesellschaft wirklich gerecht werden“, betonte Frauenvorsitzende NR Selma Yildirim.
Das Leben für alle in Innsbruck besser machen, das ist das Ziel von SP-Stadträtin Elisabeth Mayr, die nach der erfolgreichen GR-Wahl nun Rückenwind verspürt.
Weder das Babler-Modell einer 32-Stunden-Woche, noch das Industriellenvereinigungsmodell einer 41-Stunden-Woche sind geeignet, die Herausforderungen am künftigen Arbeitsmarkt zu bewältigen.
ÖVP-Arbeiternehmer und Arbeiterkammer Tirol
LH Mattle und LR Mair dankten Beschäftigten
„Wenn wir den 1. Mai als Feiertag begehen, wollen wir bewusst ein besonderes Dankeschön sagen – einmal an alle Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer für ihre Weitsicht, das Engagement und den Mut, auch in einem schwierigeren Wirtschaftsumfeld erfolgreich tätig zu sein und insbesondere an alle Tiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für ihren Fleiß und ihre Verlässlichkeit. Sie halten den Wirtschaftsmotor in Schwung“, betonten LH Anton Mattle und Arbeits-LR Astrid Mair.
AK Tirol: „Arbeitszeit-Verlängerung kein Thema“
Die von der Industriellenvereinigung angeregte Verlängerung der Arbeitszeit wird von VP-Arbeitnehmern und AK-Präsident Erwin Zangerl „strikt abgelehnt“. Tatsache sei, dass aufgrund der Pensionierungen der Babyboom-Generation künftig immer mehr Menschen am Arbeitsmarkt fehlen werden. Dieser Entwicklung werde man nur durch ein Bündel von Maßnahmen begegnen können.
Beschäftigte brauchen wieder verlässliche Politik, die auf die Probleme der Menschen eingeht und nicht nur auf Marketing-Gags setzt.
Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol
Maßnahmenpaket der AK
Dazu gehören etwa ein massiver Ausbau der Kinderbetreuung, steuerliche Anreize für Menschen in Vollzeitbeschäftigung, Zurverfügungstellung von Arbeitnehmerwohnungen auch außerhalb des Wirtschaftszweiges Tourismus. Wie auch flexible Arbeitszeitmodelle, zunehmende Möglichkeiten der Inanspruchnahme von Homeoffice, gute Modelle der Altersteilzeit, moderne sozialökonomische Betriebe, steuerlicher Anreiz für Menschen, die freiwillig über das Pensionsalter hinaus im Arbeitsprozess bleiben sowie eine faire Bezahlung. Und gezielte Zuwanderung von Arbeitskräften, die innerhalb der Sozialpartnerschaft abgestimmt wird.
Fahnen bewaffneter Guerilla
Abseits der Mai-Feiern der SPÖ und anderer Organisationen riefen am Mittwoch auch wieder einige Links-Aktivisten zur Mai-Demo in Innsbruck auf. Dabei kamen auch gelb-grüne Fahnen mit rotem Stern zum Einsatz. Diese sind der HPG zuzuordnen, dem bewaffneten Arm der von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuften Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die Kämpfer bezeichnen sich laut Wikipedia selbst als Guerilla.
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