Am Dienstag und Mittwoch stehen die beiden letzten Befragungstage im Untersuchungsausschuss zu rot-blauem Machtmissbrauch bevor. Wie die „Krone“ erfuhr, kommt es im Vorfeld nun zu prominenten Absagen, unter anderem von FPÖ-Chef Herbert Kickl, aber auch zu prominenten Ladungen. Der Ausblick auf das große Finale im so brisanten U-Ausschuss.
Am 1. Mai hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl bekanntlich seinen großen Auftritt im Bierzelt. Am 7. Mai hätte der zweite große Auftritt im U-Ausschuss zu rot-blauem Machtmissbrauch folgen sollen. Vier Stunden hätte er zu etwaigen Verbindungen seiner Partei nach Russland und zu seinen Verträgen in Zusammenhang mit der Causa Ideenschmiede befragt werden sollen.
Hätte sollen, denn wie die „Krone“ erfuhr, sagte der FPÖ-Chef Donnerstagmittag wegen einer „seit rund zwei Monaten geplanten, gebuchten und nicht stornier-, bzw. verschiebbaren Bergtour“ befindet. Ein blauer Knalleffekt, aber bei weitem nicht die einzige Polit-Posse rund um die letzte planmäßige U-Ausschuss-Befragungswoche.
Schlüsselfigur Sila sagt zu
Thomas Sila, der die viel zitierten Treuhandverträge mit Kickl schloss, sagte laut Angaben der ÖVP, die ihn vorgeladen hat, am Donnerstag offiziell zu. „Thomas Sila ist für uns die Schlüsselfigur in der Causa Ideenschmiede. Wir werden sehen, ob wir Herbert Kickl nach Volksverräter und Gagenkaiser auch als ‘Feigling der Nation‘ bezeichnen müssen“, erklärte ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger, noch bevor Kickls Absage offiziell wurde.
Geklärt werden soll spätestens bei Silas Befragung dann auch die Frage, wem die Ideenschmieden-Immobilie in Kärnten mittlerweile gehört.
Gudenus weilt im Urlaub
Eine weitere Absage ist dagegen schon fix. Der ehemalige blaue Klubobmann Johann Gudenus, der, wie die „Krone“ aufdeckte, als Ersatz für Egisto Ott von den Neos für Mittwoch vorgeladen wurde, weilt zu dieser Zeit laut den Pinken im Urlaub und wird daher nicht im Parlament erscheinen. Als Ersatz für den Ersatzmann wollen die Pinken nun den Mittelsmann von Gudenus und dem Spion Jan Marsalek für Mittwoch in den Ausschuss laden und dort befragen.
FPÖ fragte bei Bures an und lädt Martin Ho
Auch die Freiheitlichen wissen ihrerseits aber mit brisanten Ladungen aufzuwarten. Jüngst fragten die Blauen etwa bei der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) an, die laut Informationen der „Krone“ auch gekommen wäre. Vorgeladen wird schlussendlich nun aber jemand ganz Anderer – der bekannte Wiener Szene-Gastronom Martin Ho. Ihm wurde bekanntlich Betrug mit Corona-Hilfen vorgeworfen. Er wies das stets zurück. Im Dezember hat der Staatsanwalt das Ermittlungsverfahren bekanntlich aber eingestellt. Die Freiheitlichen wollen die juristisch eigentlich schon erledigte Causa nun aber offenbar noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
SPÖ lädt Straches Bodyguard
Und die Sozialdemokraten? Haben ihrerseits auch noch ein Ass im Ärmel – den ehemaligen Bodyguard des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache. Bekanntlich haben seine Enthüllungen und Insider-Informationen in der blauen Spesenaffäre auch zum Fall von Kickls Vorvorgänger geführt. Er stand ursprünglich auf der Ladungsliste der ÖVP. Jetzt „übernahmen“ ihn die Sozialdemokraten – und erhoffen sich offenbar ähnliche Resultate, wie schon bei Strache. „Wir laden ihn als Auskunftsperson, weil er umfassende Wahrnehmungen zu den Vorgängen innerhalb der FPÖ hat“, heißt es aus der SPÖ.
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