Es heißt, beim Wandern lernt man ein Land am besten kennen. Entlang des Weitwanderweges „BergZeitReise“ entdeckt man in 15 Etappen Schritt für Schritt die nordöstlichste Region der Steiermark. Eine Reise mit viel Natur, Kultur und Kulinarik – über stolze Berggipfel, durch tiefgrüne Wälder, auf historischen Pfaden in traditionsreiche Orte und Täler voller Geschichten.
Man muss nicht Fernreisen, um weit herumzukommen oder etwas erschaffen, um Neues zu entdecken. Lange Zeit galt das Wandern als ein Alte-Leute-Hobby. Dieses angestaubte Image ist inzwischen passé. Die Menschen sehnen sich nach einer Auszeit und Entschleunigung vom Alltag. Und dafür hält die heimische Bergwelt zahlreiche Naturerlebnisse bereit.
Von der Kulturwanderung über den Pilgerweg bis hin zur Alpenüberquerung – alles ist möglich. Man braucht lediglich loszugehen. Wer wandert, entdeckt Landschaften und Kulturräume Schritt für Schritt. Das hat sich auch der Tourismusverband Hochsteiermark gedacht und den Wanderexperten, Bergretter und Naturparkmanager Andreas Steininger gebeten, eine Neuauflage des Weitwanderrundweges „BergZeitReise“ zu kreieren.
Eine Reise, die in 15 Etappen, auf 290 Kilometern und 14.000 Höhenmetern quer durch die kulturhistorische Vergangenheit und hoch über die imposante Bergwelt der nordöstlichen Steiermark führt. Entlang der Mehrtagestouren werden einige der bekanntesten Berggipfel erklommen – etwa der Hochschwab mit seinen 2277 Metern, die Heukuppe auf der Rax, Stuhleck oder der mystische Teufelstein auf der Fischbacher Alpe.
Übrigens: Das „sagenhafte“ sechs Meter hohe Naturdenkmal hat seinen Namen von einer Wette, die der Teufel einst dem Herrgott vorschlug, um wieder in den Himmel zu kommen. Dafür sollte er während der Auferstehungsfeier einen Felsturm errichten, der bis zum Himmel reichen musste. Luzifer arbeitete so hektisch, dass ihm sein Tragegestell für die schweren Felsen zerbrach. Seine Zeit lief ab, und er musste in die Hölle zurück. Die drei Steine, die er auf der Fischbacher Alpe bereits übereinander geschichtet hatte, blieben auf dem Gipfel zurück – seither heißt der Berg Teufelstein. Dies ist nur eine der fantasievollen Geschichten aus der Hochsteiermark.
Auf der Etappe sieben von Neuberg an der Mürz bis zur Almsennerei Lurgbauerhütte bietet sich auf dem 1903 Meter hohen Windberg (der Name ist Programm) ein herrlicher Blick auf die gesamte „BergZeitReise“. Anschließend führt eine technisch anspruchsvolle Tour (Etappe 8) entlang der steirischen Seite der Wiener Hausberge zum Waxriegelhaus über die Rax-Hochfläche mit Überquerung des höchsten Punktes im Naturpark Mürzer Oberland, der Heukuppe.
Von Mürzzuschlag (Etappe 10) geht es am Bahnwanderweg auf den ersten Skigipfel der Alpen, aufs Stuhleck, und zum Roseggerhaus. Alpl und Krieglach sind die „klassischen“ Orte, um ihm auf die Spur zu kommen: Peter Rosegger, dem „Waldbauernbuben“ aus der Steiermark, der nur notdürftig Lesen und Schreiben gelernt hatte und dennoch zum gefeierten Dichter wurde.
Vom schönsten Platz Österreichs, zu dem Wallfahrerklassiker Mariazell, UNESCO-Weltkulturerbe-Bahnhof Mürzzuschlag, übers steirische Gamsgebirg bis zur Haubenküche am Pogusch – die „BergZeitReise“ ist als Rundwanderweg konzipiert (siehe Grafik) und in beide Richtungen beschildert. Man kann, muss sie aber nicht auf einmal begehen. Andreas Steininger hat in seinem neuen Wanderführer auch 15 Tagestourentipps für Rax, Waldheimat, Hochschwab und Mürztaler Berge hineingepackt.
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