Der Job bei der Grazer Berufsfeuerwehr geht an die Substanz. Deshalb sollen, so der Plan der Rathauskoalition, die Beamten künftig mit 57 Jahren in Pension gehen dürfen. Und: Beim jüngsten Aufnahmetest scheiterten die sechs Bewerberinnen.
Er verlangt körperliche wie mentale Fitness und Einsatzbereitschaft am Tag und in den Nachtstunden: der Knochenjob eines Beamten bei der Berufsfeuerwehr Graz. Weil die Zahl der Bewerber dafür 2022 einen Tiefpunkt erreicht hatte, startete die Stadt im Vorjahr eine Rekrutierungsoffensive – mit Erfolg: Mit 89 Interessenten für den Dienst bei der Berufsfeuerwehr gelang die Trendumkehr (wir berichteten). Erstmals warfen sich auch sechs Frauen beim Aufnahmetest ins Zeug – scheiterten jedoch. Der Eignungstest „Personenrettung“ – hier muss eine 75 Kilo schwere Übungspuppe innerhalb von 60 Sekunden 66 Meter weit gezogen werden – war eine unüberwindbare Hürde. 34 Kandidaten absolvierten den Prozess erfolgreich.
Bald soll die Aufnahme von Frauen klappen
„Wir werden uns genau anschauen, wie wir bei der nächsten Ausschreibung interessierte Frauen noch gezielter erreichen und die körperliche Vorbereitung besser unterstützen können“, berichtet der zuständige Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) der „Steirerkrone“. Wie geht es nun weiter? Im Juli werden die besten 12 Männer mit der Grundausbildung, die 19 Wochen dauert, beginnen. Im Jänner und Juli 2025 sollen jeweils weitere acht künftige Feuerwehrmänner folgen.
Ihnen könnte eine neue Pensionsregelung zugutekommen, die die Stadt Graz nun in Angriff nimmt. „Beamte im Branddienst sollen ab dem 57. Lebensjahr ihren Ruhestand ohne Abschläge antreten können. Aktuell ist eine frühzeitige Pensionierung nur aufgrund eines ärztlichen Attests möglich“, erklärt Eber. Dieser Schritt sei „eine Anerkennung für die harte Arbeit und den Einsatz der Feuerwehrleute zum Wohle der Stadt“. Häufige Nachtdienste und gefährliche Einsätze – man denke nur an die Brandkatastrophe im Lokal Stern oder das Flammeninferno bei der Rösselmühle – seien schließlich Schwerarbeit.
Stadt Graz stellt Antrag an das Land Steiermark
Unterstützung für den bevorstehenden Antrag im Gemeinderat kommt auch von der SPÖ-Klubvorsitzenden Daniela Schlüsselberger: „Wir folgen damit dem Beispiel anderer Städte.“ Die endgültige Umsetzung dieser Neuregelung hängt von einer Gesetzesnovellierung durch das Land Steiermark ab, intensive Gespräche auf Beamtenebene laufen.
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