Gegen Teuerung

Wien: Wohnbonus & Co. kosten 860 Millionen Euro

Wien
16.05.2024 10:30

Am Ende bekommt man immer die Rechnung präsentiert. So auch Wien nach dem ersten Doppelbudget der Geschichte der Stadt. Und wie sieht der Rechnungsabschluss für 2023 aus? Einen Hauch weniger Schulden als gedacht und höhere Investitionen in den Standort. Ein großer Finanzbrocken sind Wohnbonus & Co.

Hinter dem öden Titel Rechnungsabschluss findet sich in Wirklichkeit die genaue Buchführung der Stadt, in der jeder Cent an Ausgaben exakt aufgelistet wird. Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) präsentierte am Donnerstag das Zahlenwerk, in dem durchaus Überraschungen zu finden sind. Die gute Nachricht vorweg: Die Neuverschuldung Wiens war 2023 nicht ganz so hoch wie budgetiert. Allerdings im überschaubaren Rahmen: 1,3 Milliarden Euro neue Schulden – statt 1,4 Milliarden Euro. Jedoch bei höheren Investitionen in Standort, Infrastruktur und Wirtschaft. Da gab Wien satte 3,3 Milliarden Euro aus.

Die größten Ausgabebrocken sind: Gesundheit, Soziales, Bildung und Kinderbetreuung. Hier investierte Wien im Vorjahr 10 Milliarden Euro. Hanke: „Das macht 50 Prozent des gesamten Budgets aus. Konkret entfielen davon 3,4 Milliarden Euro auf den Bereich Soziales, 2,9 Milliarden auf die Gesundheit, 2,3 Milliarden gingen in die Bildung und 1,1 Milliarden Euro wendete die Stadt Wien für die Kinderbetreuung auf.

Zitat Icon

Konkret entfielen 3,4 Milliarden Euro auf den Bereich Soziales

Peter Hanke

Von Wohnbonus bis Wien Energie
Auch die vielen Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Stadt muss jemand bezahlen. Die Rechnung ergibt: Hier gingen 860 Millionen Euro an Wohnbonus, Energiebonus und Wohnunterstützungspauschale und andere Maßnahmen. Wie: „Die Wien Energie nahm zwei große Preissenkungen im Umfang von 460 Millionen Euro vor. Eine im Sommer 2023 mit 340 Millionen für Strom, Gas und Fernwärme und eine zweite für Fernwärme im darauffolgenden Herbst mit 120 Millionen“, so Hanke weiter.

Bei der Energie kam es zu Preissenkungen. (Bild: Wien Energie_Hofer Christian)
Bei der Energie kam es zu Preissenkungen.

Die Stadt jedenfalls verbucht den Rechnungsabschluss für sich als Erfolg. „Fast alle ambitionierten Ziele, die sich Stadtrat Hanke damals gesetzt hatte, wurden erreicht“, heißt es. Das wären laut Eigenbefund: Ein Bruttoregionalprodukt von 111 Milliarden Euro (Ziel lag bei 110 Milliarden), die zusätzliche Einsparung von 40.000 Tonnen CO² (es waren 85.000 Tonnen), die Schaffung von 40.000 Arbeitsplätzen, mehr internationale Ansiedelungen als gedacht. Allein: „Lediglich die Arbeitslosenquote von unter 10 Prozent wurde nur zwischenzeitlich erreicht und stieg mittlerweile wieder an.“ Was der hohen Jugendarbeitslosigkeit geschuldet ist.

Neue Radwege in Wien (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Neue Radwege in Wien

Worauf ist Wien noch stolz? Hanke: „Rund 35 Millionen Euro wurden in den Radwegeausbau investiert, mehr als 50 Projekte umgesetzt und 20 Kilometer neue Radwege im Hauptverkehrsnetz geschaffen.“ 

Die Neuverschuldung sieht man bei der Stadt gelassen. Die Finanzen wären „solide“. Die Pro-Kopf-Verschuldung Wiens beträgt 5500 Euro, in Relation zu anderen Bundesändern sind wir damit im Mittelfeld (ganz oben: Kärnten, am besten: Tirol). Höhe der Wiener Gesamtverschuldung: 10,2 Milliarden Euro.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Wien Wetter



Kostenlose Spiele