Die FPÖ hat im Nationalrat am Donnerstag die Berichterstattung des ORF zum slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico kritisiert: Der öffentlich-rechtliche Sender habe angedeutet, der Politiker trage eine Mitschuld an dem Anschlag, empörte sich der blaue Abgeordnete Christian Hafenecker. Dass ÖVP-Mann Michael Hammer mit dem Zwischenruf „Stimmt auch, ja!“ offenbar Zustimmung zur Berichterstattung signalisierte, findet Hafenecker „verabscheuungswürdig“.
Wirbel im Nationalrat rund um Zwischenrufe während einer Rede von Hafenecker: Der FPÖ-Politiker kritisierte in einer Debatte zum ORF-Bericht 2023, wie der Sender in der „ZiB 2“ über das Attentat auf Fico berichtet habe. Dieser habe suggeriert, wenn der Politiker keine solche Rhetorik an den Tag gelegt hätte, dann wäre dieses Attentat nicht passiert, erklärte Hafenecker den „Sukkus des Berichtes“ aus seiner Sicht.
Der offenbar zustimmende Zwischenruf Hammers brachte für Hafenecker das Fass zum Überlaufen. Er griff den ÖVP-Politiker direkt an, dieser solle sich genieren. „Der ist selber schuld, dass er fast erschossen worden ist? Ja, wo leben Sie denn?“, frage der FPÖ-Mediensprecher an Hammer gerichtet.
Hafenecker fordert Hammers Rücktritt
Hafenecker legte dann in einem Statement gegenüber krone.at nach: „Dieser unfassbare Zwischenruf des ÖVP-Abgeordneten Hammer ist geschmacklos, pietätlos und zutiefst verabscheuungswürdig. Gestern hat ÖVP-Nationalratspräsident Sobotka dem schwer verletzten slowakischen Regierungschef noch Genesungswünsche übermittelt und heute meint einer seiner Parteikollegen, dass er an diesem schrecklichen Mordanschlag selbst schuld sei“, so der blaue Abgeordnete. Er legte Hammer den Rücktritt nahe.
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