Minusmänner, Minusfrauen. Nur noch eine Frau und drei Männer im Plus, eine weitere auf null, alle anderen im Minus. Das Vertrauen der Österreicher in ihre Politikerinnen und Politiker ist, sofern man dem gestern veröffentlichten APA-OGM-Vertrauensindex vertrauen kann, tief im Keller. Denn gleich 26 Politikerinnen und Politiker werden von den Befragten in den Vertrauenskeller verbannt, ihnen gegenüber überwiegt Misstrauen das Vertrauen. Bei manchen verwundern die Minuswerte wenig – die einzigartige Kampagne gegen die 23-jährige Lena Schilling etwa wirkt, sie stürzt wenig verwunderlich ab. Ob jene aus der grün-linken Blase, die das angefacht haben und weiter eifrig zündeln, nun jubeln? Dabei gibt es zum Jubel für niemanden wirklich Anlass. Nicht für Schillings Mitbewerber in der EU-Wahl, die allesamt mies abschneiden, nicht für die Spitzenkandidaten in der Nationalratswahl. Die Herren Karl Nehammer, Andreas Babler und Herbert Kickl: Minusmänner. Karoline Edtstadler, gerne als Nehammer-Alternative in der ÖVP genannt: eine Minusfrau. Der Treppenwitz? Hinter Bundespräsident Van der Bellen und der roten Evergreen-Frau Doris Bures landen mit Martin Kocher und Johannes Rauch nur jene zwei Minister, die nach den Wahlen als Fixaussteiger aus der Politik gelten, im Vertrauens-Plusbereich. Und so bleibt größter Verlierer dieser Tage das Vertrauen.
Grüner Absturz. Werner Kogler, der grüne Vizekanzler, liegt zwar trotz seiner „Gefurze“-Ansage in der Schilling-Causa in der Vertrauensfrage-Wertung immer noch knapp vor Kanzler Nehammer. Aber für Jubel haben die Grünen derzeit wohl am allerwenigsten Anlass. Denn wie eine neue Umfrage des IFDD-Instituts, das zwischen dem 15. und 17. Mai 1000 Österreicher interviewte, nahelegt, stürzt die Noch-Regierungspartei dramatisch ab. Bei den EU-Wahlen würden die Grünen demnach 3,1 Prozentpunte verlieren, bei Nationalratswahlen, bei denen auch die Bierpartei kandidiert, sogar fast sieben Prozent. An der Spitze bei beiden Wahlen laut Umfrage das längst bekannte Bild: Die FPÖ vorne, ÖVP und SPÖ rittern sowohl bei den Wahlen zum Nationalrat wie für die österreichische Vertretung im EU-Parlament um Platz 2. Im Nationalrat hätte eine rot-schwarze oder schwarz-rote Koalition keine Mehrheit. Was uns da wohl blüht?
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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