Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Von Freitag, 24. Mai bis Sonntag, 26. Mai findet in Bad Ischl der 18. Europäische Knappen- und Hüttentag statt. Man erwartet 1500 Bergleute aus mehreren Nationen. Sie werden die Traditionen der Knappen präsentieren und feiern.
„Knappen haben einen gefährlichen Brotberuf, darum halten sie irrsinnig zusammen“, sagt Artur Höllwerth, Obmann der Salinenmusikkapelle Bad Ischl. Petra Diendorfer, Geologin bei den Salinen Austria, nickt zustimmend.
Sie ist unter den weiblichen Mitarbeitern die einzige, die auch unter Tage arbeitet und erzählt von ihrem Job: „Ich erkunde die Lagerstätten, analysiere Bohrungen, um festzustellen, wo das reichhaltigste Salz zum Abbau ist.“
Man braucht da unten auch eine Schutzpatronin, die sogar an der „schwarzen Tracht“, dem „Bergkittel“, symbolisiert wird. „Er hat 29 vergoldete Knöpfe, die die Lebensjahre der heiligen Barbara andeuten, die uns Bergleuten beisteht“, sagt Diendorfer. Die obersten drei Knöpfe müssen offen bleiben: „Sie symbolisieren die drei Jahre, die die heilige Barbara in Gefangenschaft verbringen musste.“
„Man muss sich aufeinander verlassen können“
Die Stollen sind nicht nur tief im Berg, sondern auch weitläufig: „Im Bergbau Altaussee gibt es 69 Streckenkilometer, davon begehbar sind 23,1 Kilometer. Es gibt 18 Bergwerksebenen“, nennt sie ein Beispiel. „Man ist immer zu Zweit unterwegs, denn wenn etwas passiert, kann zumindest einer Hilfe holen.“
„Glück auf!“ über Grenzen hinweg
Der Zusammenhalt, die Tracht, aber auch die Salinenkapellen sind zentrale Elemente, die zur stolz gelebten Knappentradition gehören.
Am 18. Europäischen Knappen- und Hüttentag will man das in Ischl gemeinsam mit Bergleuten aus mehreren Nationen zelebrieren und feiern. „Es macht mich stolz, dass so viele kommen und an einem Strang ziehen, um unsere Traditionen weiterzuführen“, gesteht Höllwerth.
Schwerttanz und Parade als große Höhepunkte
Die Salinenmusikkapelle Ischl organisiert das Event, das sich über drei Tage auffächert. Einige öffentliche Veranstaltungen sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Eröffnung am Freitag, 24. Mai erfolgt mit dem Bieranstich im Festzelt (19 Uhr). Am Samstag, 25. Mai, findet ein Brauchtumsumzug (17 Uhr) mit Vereinen aus den 23 Partnerregionen der Kulturhauptstadt 2024 statt. Für die Bergleute ist der „Dürrnberger Schwerttanz“ (20. 30 Uhr) der Höhepunkt, denn dieser 500 Jahre alte Reigen gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die Kultur des Salzes hat die Menschen dieser Region geprägt, sie haben eine bis heute lebendige, besondere Kultur hervorgebracht.
Hannes Androsch, Aufsichtsratvorsitzender Salinen Austria AG
Das große Finale am Sonntag, 26. Mai ist die „Bergparade“ (11 Uhr) mit Knappenvereinen aus ganz Europa. Und: „Der gesamte Salzbergbau wird mitmarschieren“, freut sich Michael Lanthaler, Betriebsleiter Bergbau. Jeder Standort der Salinen – Altaussee, Hallstadt, Bad Ischl, Ebensee, Hallein und Hall in Tirol – besitzt eine eigene Fahne und eine Musikkapelle. „Alle sind dabei!“
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