Geschafft! Sturm Graz hat Serien-Meister Red Bull Salzburg nach zehn Titeln in Folge vom Thron gestoßen. Jetzt wartet die Champions League, für die sportliche Führung ein ganz großes Argument, um beim Klub zu bleiben. Und die „Bullen“? Die zollen dem neuen Meister Respekt …
„Sturm Graz hat gewonnen und dementsprechend auch verdient den Meistertitel geholt, deswegen ist im Moment auch Sturm Graz zum Meistertitel zu gratulieren, von dem her alles Gute nach Graz“, gratulierte etwa Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.
Natürlich sei man bei den „Bullen“ enttäuscht, gegen den LASK habe die Mannschaft „richtig gut Fußball gespielt. Von der ersten bis zur letzten Minute war das im Grunde so, wie wir auftreten wollen, das haben wir zu häufig nicht geschafft in der Saison“. Onur Cinel, Salzburgs Interimstrainer, ergänzte: „Keine Frage, wir wollten Meister werden, Glückwunsch an Sturm Graz. Klar sind wir enttäuscht, ab wir haben mit dem 7:1 ein super Spiel abgeliefert ..."
„... einen Giganten wie Salzburg vom Thron zu stoßen!“
Keine Spur von Enttäuschung gab es natürlich bei Sturms Erfolgstrainer Christian Ilzer, auch wenn der nach eigenen Angaben noch ein paar Tage brauchen wird, bis er wirklich begreift, welch großartige Geschichte heute finalisiert worden sei.
„Wir haben alle gelitten, es war schon eine gewisse Anspannung da. Wir haben das Double für einen fantastischen Traditionsverein geholt. Wir haben gezeigt, dass es auch möglich ist, einen Giganten wie Salzburg vom Thron zu stoßen“, so Ilzer nach dem Titel-Triumph.
Denn der Sturm-Trainer weiß: „Man muss solche Momente feiern. Wir sind zusammengewachsen, haben viele Hürden gemeistert. Das schweißt zusammen.“ Doch bleibt die Meistertruppe wirklich intakt? Vor allem Sportboss Andreas Schicker ist heiß begehrt.
„Champions League ist sehr reizvoll“
Sturms Sportchef dazu: „Die Champions League ist sehr reizvoll, so etwas erlebt man nicht alle Tage. Ich treffe die Entscheidung nächste Woche.“ Denn jetzt wird erst einmal gefeiert. „Wir sind alle Jahre näher an Salzburg herangekommen, heuer haben wir sie erwischt“, so Schicker. „Wir haben uns für eine klare Spielidee, den richtigen Trainer entschieden und auch gute Transfers getätigt.“
Es habe einfach alles zusammengepasst. „Wenn ich sehe wie viele glückliche Menschen heute im Stadion sind, in der ganzen Steiermark – am Ende des Tages muss man auch sagen, dass Fußball-Österreich endlich einmal einen anderen Meister hatte sehen wollen, das habe ich mitbekommen. Ich bin überglücklich, aber es wird ein bisschen dauern, dass ich das emotional zeigen kann.“
Ebenfalls beinahe ein wenig baff zeigte sich der Sturm-Präsident. „Mir fehlen ein bisschen die Worte“, so Christian Jauk. „Kurz vor dem 1:0 bin ich irgendwann einmal nervlich weggetreten. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Sturm-Familie hat jahrelang daran geglaubt. Wir sind das Juwel des Südens. Ich ziehe den Hut vor Ilzer und Schicker. Sie sind bereits Grazer Legenden geworden!“
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