Salzburger enttäuscht

Timo Horn: „Fehlt nicht an Potenzial, aber …“

Fußball National
20.05.2024 07:06

Die Abschiedsvorstellung des entthronten Meisters aus Salzburg ist am Sonntag zumindest versöhnlich gewesen. Torwart Timo Horn sieht aber noch deutlich Luft nach oben. Er gibt Meister Sturm Graz schon eine erste Kampfansage mit auf den Weg. 

Der 7:1-Heimsieg Salzburgs über den LASK reichte den Bullen zwar knapp nicht mehr zum elften Championat in Folge, ließ bei den Protagonisten aber die Hoffnung auf ähnliche Klarheit in der kommenden Saison keimen. „Das muss die Marschroute sein“, meinte Tormann Timo Horn, der einmal mehr den angeschlagenen Alexander Schlager vertrat.

Horn, im Winter ablösefrei von Köln gekommen und ob seines auslaufenden Vertrags noch mit ungewisser Zukunft, hatte nicht allzu viel zu tun an diesem Nachmittag. Auch, weil beim LASK zu merken war, „dass die letzte Motivation nicht mehr da ist“, wie Horn meinte. Die verlorene Meisterschaft sei schmerzhaft. „Dass wir es können, haben wir oft genug bewiesen, auch heute wieder. Es fehlt nicht an Potenzial. Aber Einstellung und Mentalität, Woche für Woche an die Leistungsgrenze zu gehen, das muss der Anspruch sein“, stellte der Deutsche klar.

Bleibt der Routinier?
Horn, der sich vorstellen kann, auch in der kommenden Saison die Nummer zwei hinter dem um die EM bangenden ÖFB-Teamgoalie Schlager zu sein, erhofft sich unter Neo-Coach Pepijn Lijnders eine Rückkehr zum Erfolg. „Wir müssen so dominant wie heute auftreten und zeigen, was Red Bull ist“, betonte der 31-Jährige nach seinem dritten Einsatz für den Ligakrösus.

Zum Abschluss gab es immerhin noch einen 7:1-Heimsieg (Bild: GEPA)
Zum Abschluss gab es immerhin noch einen 7:1-Heimsieg

Einer, der 2024/25 nicht mehr an der Seitenlinie des Vizemeisters stehen wird, ist Onur Cinel. Der Interimstrainer, der Mitte April für die letzten sechs Spiele vom glücklosen Gerhard Struber übernahm, kehrt zum FC Liefering zurück. Davor hat er als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit Österreich noch eine EM-Überraschung im Visier. Er fühle sich angesichts seiner kurzen Zeit mit den Bullen an eine Saisonvorbereitung erinnert, sagte Cinel. „Jetzt haben wir Ende der fünften Woche, jetzt wären wir im Flow gewesen.“

Starke Auftritte zum Schluss
Der 38-Jährige zeigte sich „extrem enttäuscht“ über den verlorenen Titel, zugleich aber auch „glücklich über den Prozess“. „Wir hätten besser performen können, wenn wir schon früher als Mannschaft aufgetreten wären, wenn wir von Anfang an mehr Positionsdisziplin gezeigt hätten.“

Mit den deutlichen Siegen über Hartberg und den LASK hätte Salzburg nach den Stolperern gegen die Linzer, Klagenfurt und Rapid fast noch die Kurve gekratzt. „Der Umschwung ist gekommen, aber leider zu spät“, bemerkte Sportdirektor Bernhard Seonbuchner, der nun am neuen Kader basteln muss. Einige Spieler werden den Club wohl verlassen, nicht zuletzt um Luka Sucic, Strahinja Pavlovic und Oumar Solet gibt es bereits seit geraumer Zeit Wechselgerüchte. „Ich weiß natürlich, welche Mannschaften im Spiel sind“, meinte Kroatiens Teamspieler Sucic. „Ich mache mir darüber derzeit aber keine Gedanken.“

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