„Kämpfen wie Löwin“

Schilling ist „wütend“ – und tritt in Partei ein

Politik
22.05.2024 11:38

Die Grünen haben am Mittwoch zu den jüngsten Vorwürfen gegen ihre EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling Stellung genommen. Schilling selbst sowie Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer gaben ein Pressestatement ab – mit teils äußerst fragwürdigen Aussagen ...

Fazit: An Rücktritt denkt Schilling nicht, im Gegenteil. Voglauer machte der 23-Jährigen weiterhin die Mauer und bezeichnete die Ex-Klimaaktivistin als „politisches Ausnahmetalent“. Der Auftritt mutete aber skurril an, Voglauer ähnelte mit sehr gewagten Aussagen eher einer Verschwörungstheoretikerin.

Voglauers Statement dauerte fast 20 Minuten, sie nahm zu den aktuellen Vorwürfen gegen Schilling aber nicht Stellung. Vielmehr wurden die Medienberichte in den vergangenen Tagen kritisiert.

„Wie eine Löwin“ will sie für die Grünen kämpfen, sagt Schilling. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
„Wie eine Löwin“ will sie für die Grünen kämpfen, sagt Schilling.
Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling steht massiv unter Druck. Dennoch machte ihr Generalsekretärin Olga Voglauer (li.) am Mittwoch erneut die Mauer. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling steht massiv unter Druck. Dennoch machte ihr Generalsekretärin Olga Voglauer (li.) am Mittwoch erneut die Mauer.

„Menschenverachtende Hetze“
Die grüne Generalsekretärin sprach wörtlich von einer „menschenverachtenden Hetze, die es so noch nie gegeben hat“. Es gebe Gruppierungen, Mitbewerber und Menschen, die ein persönliches Interesse daran hätten, dass Schilling nicht erfolgreich sein dürfe.

„Silberstein-Methoden“
Zudem sprach sie von „Silberstein-Methoden“ gegen Schilling, brachte sogar die SPÖ als Urheber ins Spiel. Und sie legte auch die KPÖ als möglichen Urheber einer „Kampagne“ nahe, outete in ihrem Statement, dass der KPÖ-Chef mit Schilling liiert war.

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Ich verstehe schon, dass grad viele Menschen eine Rücktritts-Story sehen wollen, aber die wird es nicht geben.

Lena Schilling

„Dass sie zu den Grünen gegangen ist, das nimmt man ihr schlimmstens übel“, und jetzt würden frühere Vertraute auf ihren Smartphones nachschauen, was sie an Nachrichten herzeigen könnten. Es werde in den Medien über Gerüchte und Chats aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich Schillings berichtet, „und meiner Meinung nach ist das falsch“. Schilling habe überhaupt keine Privatsphäre mehr.

Schilling tritt jetzt den Grünen bei
Auch Schilling selbst wehrte sich weiter gegen die neuen, anonymisierten Vorwürfe gegen ihre Person. In ihrem Statement betonte sie, extrem wütend zu sein. Gleichzeitig habe sie heute einen Antrag auf Mitgliedschaft bei den Grünen abgeschickt. „Wir werden kämpfen wie die Löwinnen“, so Schilling. Es gehe um mehr „als diesen dreckigen Wahlkampf“, meinte sie. 

Lena Schilling bezeichnete die Vorwürfe unter anderem als „Bullshit“. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Lena Schilling bezeichnete die Vorwürfe unter anderem als „Bullshit“.

Als „Bullshit“ bezeichnete sie Berichte, wonach sie nach der Wahl einen Wechsel zur Linksfraktion überlegt hätte. Sie habe „andere Angebote“ gehabt, habe sich aber für die Grünen entschieden, bekräftigte Schilling. Auch sie sprach die SPÖ als angeblichen Drahtzieher der Berichte über sie an.

„Eindeutige Verbindungen zur SPÖ“
Voglauer ergänzte: Es gebe eindeutig Verbindungen zur SPÖ, diese sei „Profiteur“ der Berichte. Konkret nannte sie die SPÖ Penzing. Aus dieser kommt z.B. SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder.

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Die Berichte und auch andere Medienanfragen zum Privatleben von Lena Schilling sind der hemmungslose Versuch, eine junge engagierte Frau fertigzumachen.

Olga Voglauer

Hassvorwürfe
Der „Standard“ hatte unter Berufung auf nicht namentlich genannte damalige Vertraute von Überlegungen Schillings berichtet, nach der Wahl der Linksfraktion im EU-Parlament beizutreten. Zudem wurde eine Chat-Aussage veröffentlicht, in der Schilling geschrieben hatte, sie habe ihr Leben lang „niemanden so sehr gehasst“ wie die Grünen. 

Schilling räumte gegenüber der „Krone“ bereits ein, dass ihr die Annäherung an die Grünen zunächst Bauchschmerzen bereitet habe und dass einem „schon mal ein Satz herausrutschen“ könne. „Aber ich habe erkannt, dass die Grünen die Einzigen sind, mit denen man Klimapolitik machen kann.“

Umfrage: Grüne nur noch so groß wie Bierpartei! 
Übrigens: Just am Tag der Pressekonferenz von Schilling wurde eine neue Umfrage zur Nationalratswahl veröffentlicht – die Grünen stürzten demnach enorm ab, sind aktuell nur noch so groß wie die Bierpartei.

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