Wächter des Zeughauses

Schlosser half der Feuerwehr ohne einen Handgriff

Normalerweise öffnet Bübl Türen – in diesem Fall ging es eher um das Verriegeln . . .

(Bild: Krone KREATIV/F. Seidl (2))

Wer einen Schlüssel findet, kann ihn aufs Fundamt bringen. Steckt er noch an der Tür, ist dies rechtlich nicht in Ordnung: Als Meister seines Faches weiß dies Michael Bübl genau. Als sein wachsames Auge im Vorbeifahren einen vergessenen Schlüssel an einem FF-Haus erspähte, übernahm der Schlossermeister prompt eine „Feuerwehr-Wache“.

Er war knapp 25 Jahre als Schlossermeister in Wien tätig und lehrte damals unter anderem auch der Polizei, wie man Türen knackt und woran man Diebe sowie deren Tricks und Taktiken erkennt. Aus dieser Zeit ist Michael Bübl eines geblieben: Ein wachsames Auge für Verdächtiges. Erst unlängst enttarnte er ja einen Kunsthandwerk-Fälscher und verriet, wie berichtet, Einbrechertricks. 

„Es war später Nachmittag, Kriminelle hätten es leicht gehabt“
Dieses „optische Talent“ bewies sich nun: Wie sich herausstellte, hatte man nach einer Feier im Zeughaus vergessen, den Schlüssel abzuziehen. Dieser stach Bübl, der vorbeiradelte, aufgrund seiner „beruflichen Lehrjahre“ aber sofort ins Auge.

Denn es hätte teuer werden können für die Florianis von Pürstendorf im Bezirk Mistelbach: „Für Kriminelle gibt es bei einer Feuerwehr viele wertvolle Geräte zu holen“, weiß der Ernstbrunner. „Vor allem Bergescheren sind in der Branche ein begehrtes Gut“, so der Schlossermeister. „Und bei ihren nächtlichen ,Observationen´ wäre es durchaus möglich gewesen, dass Kriminelle hier ein besonders leichtes Spiel gehabt hätten.“

Bübls Begleitung holte einen Floriani – Aufatmen und Dankbarkeit
Während Bübl also zum „Feuerwehrhaus-Wächter“ wurde, hielt seine Begleitung im Ort nach einem Floriani Ausschau – mit Erfolg.

Die Erleichterung war bei den Kameraden natürlich groß: „Beim nächsten Feuerwehrfest seid ihr jedenfalls auf ein Essen eingeladen“, brachte man große Dankbarkeit und Erleichterung zum Ausdruck.