Eltern von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen müssen oft sehr lange auf professionelle Hilfe warten. Ein neues Pilotprojekt in der Steiermark, bei dem die Behandlung im familiären Umfeld im Zentrum steht, soll Wartelisten abbauen und die Betreuung verbessern.
Zur Optimierung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen startet in der Steiermark ein neues Projekt: das „Hometreatment“. Dieses Versorgungsmodell verknüpft Strukturen der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie mit der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung der GFSG PSD Graz (Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit GmbH, Psychosozialer Dienst Graz).
„Hometreatment“ bietet eine intensive Behandlung von psychiatrisch erkrankten Kindern und Jugendlichen genau dort, wo der Bedarf erforderlich ist, nämlich im häuslichen Umfeld. Dieses neue Pilotprojekt der KAGes, das vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziert wird, ermöglicht eine Steigerung der zu versorgenden Patienten, wohnortnah und unter Erhalt der psychosozialen Strukturen.
„Dies bedeutet nicht nur eine zeitnahe und hochwertige Versorgung, sondern auch die Verhinderung von Krisen, die durch etwaige lange Wartezeiten entstehen können“, so Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. „Wo immer es möglich ist, wollen wir das medizinische Angebot ausbauen.“
Angebot könnte ausgebaut werden
Psychiatrische Krisenintervention, Psychotherapie, Familientherapie, Pharmakotherapie werden unter anderem geboten. Ziel ist es, eine umfassende Versorgung für Patienten von fünf bis 18 Jahren aller Diagnosegruppen im häuslichen Umfeld zu gewährleisten.
Das Projekt wird begleitend evaluiert, um die Wirksamkeit und Effizienz sicherzustellen. Zudem ist eine wissenschaftliche Evaluation durch die Medizinische Universität Graz geplant. Nach Auswertung der Evaluierungsergebnisse des Pilotprojektes ist ab 2025 bzw. für die Folgejahre ein sukzessiver regionaler weiterer Ausbau in der Steiermark geplant.
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