Die Steiermark setzt jetzt auch im Hochwasserschutz auf die Digitalisierung. Mit dem neuen System „Ramon“ werden nun alle 150 Rückhaltebecken im Land ausgestattet – so sollen künftig die Einsatzkräfte im Ernstfall noch rascher reagieren können.
Erst am vergangenen Dienstag bescherten heftige Unwetter in weiten Teilen der Steiermark den bis dato einsatzreichsten Tag des Jahres – 261 Einsätze mussten die Feuerwehren abarbeiten. Besonders der Bezirk Weiz und der Raum Mürzzuschlag war von Überflutungen betroffen. Um gegen derartige Wetterextreme künftig besser geschützt zu sein, wird das Land Steiermark allein in diesem Jahr 55 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Wir werden weiter in Präventionsmaßnahmen investieren und den Hochwasserschutz ausbauen und modernisieren“, stellt Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) klar.
„Ramon“ arbeitet automatisiert
Eine dieser Maßnahmen ist das europaweit ausgeschriebene Pilotprojekt „Ramon“ – dabei werden alle 150 steirischen Rückhaltebecken mit Mess- und Alarmierungstechnik ausgestattet. Die Pegelstände werden so automatisch über Radar- und Drucksonden überwacht. Bei Überschreitung der festgelegten Schwellenwerte alarmiert „Ramon“ die Einsatzkräfte. Und nicht nur das: Um die Alarmmeldung verifizieren zu können, wird auch ein Foto von der Situation vor Ort übermittelt.
„Damit wird die Sicherheit der Anlagen erhöht“, erklärt Wasserlandesrätin und Drexlers Parteikollegin Simone Schmiedtbauer. „Darüber hinaus kommt es zu einer wesentlich schnelleren Reaktionszeit und nötige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung können noch rascher gesetzt werden. Man darf ja nicht vergessen, allein in den letzten Tagen haben unsere bestehenden Rückhaltebecken Schäden in der Höhe von rund sechs Millionen Euro verhindert.“
„Meilenstein“ für steirischen Hochwasserschutz
Durch die permanente Aufzeichnung aller Pegelstände können Hochwasserereignisse außerdem besser dokumentiert und in zukünftige Risikoanalysen eingebunden werden. „Die Umsetzung von ‘Ramon‘ ist für das Hochwasser-Risikomanagement in der Steiermark ein Meilenstein“, freut sich auch Christoph Schlacher, Leiter der Schutzwasserwirtschaft und Koordinator für Hochwasserriskomanagement des Landes schon auf „Ramon“. Die Kosten von zwei Millionen Euro tragen je zur Hälfte das Land Steiermark (Ressort Schmiedtbauer) und das Landwirtschaftsministerium.
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