"Gender Gap Report"

Gleichstellung von Frauen: Österreich schon auf Platz 20

Österreich
25.10.2012 15:38
Österreich hat im vergangenen Jahr bei der Gleichstellung von Frauen im internationalen Vergleich aufgeholt. Beim "Global Gender Gap Report" des World Economic Forum hat sich die Alpenrepublik heuer vom 34. auf den 20. Platz unter 135 untersuchten Staaten vorgearbeitet. Die Top-Positionen gingen wie schon in den Vorjahren an die nordischen Länder: Island vor Finnland, Norwegen und Schweden.

SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm freute sich am Donnerstag über die "beste Platzierung für Österreich" seit Einführung der Erhebung. Auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sah "mehr Licht- als Schattenseiten", man sei aber trotzdem "noch lange nicht am Ende des Weges angekommen", betonte sie.

Vier Grundbereiche untersucht
Der "Gender Gap Report", der heuer bereits zum siebten Mal erscheint, untersucht die Stellung der Frauen in den vier Bereichen Gesundheitsversorgung, Bildung, politischer Beteiligung und wirtschaftliche Gleichstellung. In den 135 untersuchten Ländern sind rund 93 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert. Untersucht wird aber nicht der Grad der Entwicklung in Bezug auf die Gleichstellung, sondern die bestehende Kluft zwischen den Geschlechtern ("gender gaps").

Bei den vier Grundbereichen hat Österreich am meisten Nachholbedarf bei der wirtschaftlichen Gleichstellung, hier liegt es nur auf Platz 70 (2011: 77). Am besten schneidet das Land bei der politischen Partizipation der Frauen ab - nämlich mit Platz 18 (2011: 27). Verbesserungen gab es auch bei der Bildung von Platz 76 auf 49, bei "Gesundheit und Überlebenschance" rutschte Österreich hingegen von Rang 46 auf 50 zurück.

Schlechtes Abschneiden bei Einkommensgleichheit
In einer Unterkategorie erhoben wird die Einkommensgleichheit. Hier hat sich Österreich zwar gegenüber dem Vorjahr um 17 Ränge verbessert, kann sich mit Platz 99 - der für Österreich schlechtesten Wertung - aber dennoch nicht rühmen.

Auch Heinisch-Hosek stellte fest, dass die Verbesserung zwar zeige, dass Maßnahmen für Einkommenstransparenz Wirkung zeigten, aber noch viel zu tun sei. Vergleichbare Länder wie die Schweiz oder Deutschland lägen nämlich weit vor Österreich. "Ich will, dass sich Österreich bald schon in den Top Ten wiederfindet", gab sich die Frauenministerin ambitioniert.

In der Gesamtwertung vor Österreich liegen mehrere europäische Staaten, etwa Irland (5.), die Schweiz (10.), Deutschland (13.) und Großbritannien (18.). Doch auch Staaten wie Nicaragua (9.), Lesotho (14.), Südafrika (16.) und Kuba (19.) rangieren vor Österreich. Die USA sind hingegen auf Platz 22 zurückgefallen. Das Schlusslicht der Wertung ist - wie im Vorjahr - der Jemen.

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