2000 hilflose Rehkitze sterben allein in der Steiermark den grauenhaften Mähtod. Rettung, die aus der Luft kommt, wäre von Brüssel fast verboten worden. Jägerschaft und Stadt Graz bieten speziellen Drohnen-Service an.
Die Mähsaison ist gestartet – und das, während Rehe ihre Junge auf die Welt bringen. Diese völlig hilflosen Wildtierbabys, die sich bei Gefahr instinktiv nur noch tiefer ins Gras drücken, haben beim Mähen nicht den Funken einer Chance. Tausende sind es, die zerfetzt oder grauenhaft verstümmelt werden.
Rettung kommt aber gerade in unserem Bundesland verstärkt von oben. Über Drohnen, mit denen vor dem Mähen Kitze aufgespürt und dann von (aber nur durch Grasbüschel sowie Handschuhen gut geschützt) Hand an den Wiesenrand in Sicherheit gebracht werden, wo sie später die Mutter holt.
Private bieten das vermehrt an. Der Weststeirer Bernhard Zechner von der Kitzrettung etwa, dessen Engagement bereits Hunderte Rehbabys ihr Überleben verdanken, wurde für sein großartiges Tun schon mit dem Tierschutzpreis von Land und „Steirerkrone“ ausgezeichnet.
Auch die Waidmannschaft intensiviert seit Jahren den Kampf gegen den Kitztod. „Diverse Jagdgesellschaften bieten die Möglichkeit über Drohnen an“, betont Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof, „dazu bitte einfach mit den ortsansässigen Jägern Kontakt aufnehmen“. Sollte ein Drohneneinsatz nicht möglich sein, bieten viele den Service an, vor dem Mähen die betreffenden Areale genau, auch mit Hunden, abzusuchen. So etwas sollten Private mit viel Grund oder Bauern unbedingt in Anspruch nehmen – um Leben zu retten
Auch die Drohne, welche in Graz angeschafft wurde, hat seit 2021 schon 100 Einsätze „auf dem Buckel“ und noch mehr „Bambis“ gerettet. Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher (KFG) appelliert speziell an die Landwirte: „Bitte nehmen Sie den kostenlosen Service für eine sichere Mahd an, viel Tierleid kann damit verhindert werden.“ Bitte per Telefon: 0316/872-3256 (Klaus Hejny).
Ausnahmeregelung gilt nur für heuer
Diese wertvolle Rettung aus der Luft wäre nun nahezu durch eine EU-Reglementierung vereitelt worden. Diese hätte etwa einen Mindestabstand zu bewohntem Gebiet vorgeschrieben. Tierschutzlandesrat Anton Lang (SPÖ): „Das hätte Kitzrettung über Drohnen im rechtlichen Rahmen nahezu unmöglich gemacht.“ Gemeinsam mit der Jägerschaft setzte er sich nun ein, dass Österreich, wie Deutschland, eine Ausnahmeregelung bekam – die dann hoffentlich länger gilt als nur bis Jahresende.
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