Bürger sehen Gefahr

Wieso Stadt für Schulweg einen „Alpinsteig“ baut

Niederösterreich
27.05.2024 06:00

Im Flächenwidmungsplan schon seit 30 Jahren vorgesehen, will der Melker Bürgermeister Patrick Strobl nun endlich eine kurze Fußverbindung vom Stadtteil Melk ins Zentrum nahe der Schule schaffen. Der Segen des Gemeinderates stammt aus 2021, die Kostenberechnungen auch. Das sorgt in Teilen der Opposition und bei Anrainern für Aufruhr. 

Zwei Wege führen vom Stadtteil Schanz in Melk ins Zentrum. Gegen eine dritte, kürzere Verbindung sprechen sich die Anrainer Michael Urban und Elisabeth Hössl aus. „Die Ausführung ist als ,Alpinsteig’ mit 80 Metallstufen konzipiert“, so Urban. „Ein sicherer Gehweg sieht anders aus. Vor allem, wenn ihn Schüler benützen.“

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Das Vorhaben stellt mittlerweile auch einen Widerspruch zu den Grundsätzen des neuen Melker Mobilitätskonzeptes 2023 dar, das eine sichere Fußverkehrsmobilität vorsieht.

Anrainer Michael Urban

Stadtchef Strobl erinnert an einstimmigen Beschluss
ÖVP-Bürgermeister Patrick Strobl will das Projekt aber jedenfalls durchziehen: „Für Barrierefreiheit gibt es ja einen bestehenden Fußweg. Zudem hatten alle Parteien bei der Stadtratssitzung 2021 auch zugestimmt – und für Schüler wäre es eine sehr gute Abkürzung“, bringt er ins Spiel.

Bezüglich der Anrainer bringt er ins Treffen, dass man „sogar auf deren Verpflichtung einer Schneeräumung eines Wegabschnittes verzichtet habe“, bekräftigt der Stadtchef. 

Die Stufen für den „Alpinsteg“, die den steilen Teil des Weges bilden, ... (Bild: Stadtgemeinde Melk)
Die Stufen für den „Alpinsteg“, die den steilen Teil des Weges bilden, ...
... liegen bereits auf dem Bauhof – es sollten 80 Stück sein. (Bild: Stadtgemeinde Melk)
... liegen bereits auf dem Bauhof – es sollten 80 Stück sein.

SPÖ-Gemeinderat Haas: „Projekt mittlerweile auch zu teuer“
„Ja, auch wir hatten zugestimmt“, sagt SPÖ-Gemeinderat John Haas. „Aber erstens haben wir einst die Projektunterlagen zwar gesehen, die Topologie des steilen Geländeabschnittes ist da aber nicht deutlich hervorgegangen. Außerdem war der Beschluss vor mehr als drei Jahren, und nicht zuletzt deswegen sind auch die Kosten von 20.000 auf 51.000 Euro in die Höhe geschnellt“, argumentiert er.

„Und es ist zu vermuten, dass hier schlussendlich nicht das Ende der preislichen Fahnenstange erreicht ist“, stellt Haas in den Raum. „Vor allem vor dem Hintergrund der momentan prekären Lage der Gemeindefinanzen wäre das Projekt gerade jetzt noch einmal zu überdenken“, spielt er darauf an, in dieser Causa noch einmal neu abstimmen zu lassen ...

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