Mountainbiker Foidl

In Nachbars Keller für Olympia schrauben

Über Stock und Stein zu Olympia: Max Foidl

(Bild: STARONPHOTO)

Ein Grazer fährt zu den Olympischen Spielen nach Paris: Warum Mountainbiker Max Foidl Tirol den Rücken gekehrt hat und lieber in der Steiermark seine Runden dreht, wo der eigene Fahrrad-Keller längst zu klein geworden ist.

Einen Direktflug von Graz nach Paris gibt es nicht. Max Foidl wird also umsteigen müssen, wenn er im Sommer zu den Olympischen Spielen fliegt. Sein Ticket hat der Mountainbiker so gut wie sicher.

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„Offiziell nominiert bin ich zwar noch nicht, aber das sollte jetzt demnächst folgen“, erklärt der 28-Jährige im Gespräch mit der „Krone“. In dem sich der gebürtige Tiroler, der seit 2015 in Graz lebt, als völlig radverrückt erweist: „Früher hatte ich meine Räder sogar im Wohnzimmer stehen“, gesteht Foidl mit einem Lächeln.

Mountainbike-Rennen zehren massiv an den Kräften

(Bild: STARONPHOTO)

„Heute ist mein Keller voll damit. Damit ich überhaupt Platz habe, um ein bisschen zu schrauben, hat mir netterweise ein Nachbar etwas Platz in seinem Kellerabteil gemacht.“

Denn Foidl ist ein Tüftler, legt gerne mal selbst Hand an seinen Arbeitsgeräten an: „An einem lockeren Trainingstag fahre ich einen Trail schonmal drei- bis viermal runter und weiß dann, welches Setup für mich funktioniert und welches nicht.“

Wie Formel 1 oder MotoGP
Der Mountainbike-Sport ist technisch auf hochprofessionellem Niveau, gefahren wird ausschließlich auf Rad-Prototypen. Selber schrauben ist nur daheim angesagt, bei den Weltcup-Rennen steht Foidl eine Techniker-Crew von KTM zur Seite: „Das hat schon bisschen was von einer Box in der Formel 1 oder MotoGP, wenn auch etwas kleiner.“

Ich möchte nirgendwo anders trainieren. Ich fahre fast jeden Tag auf den Schöckl oder in der Gegend um Semriach.

Mountainbike-Ass Max Foidl

In Graz sitzt er so gut wie jeden Tag auf dem Rad, etwa 20 Stunden pro Woche. Aus der Steiermark will er nicht so schnell weg: „Ich möchte nirgendwo anders trainieren. Ich fahre fast jeden Tag auf den Schöckl oder in der Gegend um Semriach. Du kannst hier immer eine andere Runde fahren und es wird nicht fad. Und auf den meisten Straßen gibt es kaum Verkehr.“

Pariser Träume
Paris bedeutet Foidls zweite Olympia-Teilnahme nach dem Debüt in Tokio (Platz 17). Seine Formkurve zeigt heuer aber klar nach oben: „Ich bin im Weltcup jetzt unter den besten 15, das ist ein Traum. Zwar bin ich kein Sieganwärter und wahrscheinlich kein Medaillenkandidat. Aber jetzt, wo es im Weltcup endlich gut läuft, will ich auch in Paris gut abschneiden.“  

Die Chance dazu hat er bereits am 29. Juli, wenn nur zwei Tage nach der Eröffnung das Olympische Mountainbike-Rennen auf dem Programm steht.