„Er ist geständig“

Jehova-Bomber: Steirer wollte seine Ex-Frau töten

Steiermark
29.05.2024 18:24

Der Bombenleger, der die Zeugen Jehovas in der Steiermark in Angst und Schrecken versetzte, ist gefasst! Es handelt sich um einen 55-jährigen Steirer, der selbst lange Zeuge Jehovas war, und nach einem langen Unterhaltsstreit seine Ex-Frau töten wollte.

Lange wurde gerätselt: Wer hat es in der Steiermark auf die Zeugen Jehovas abgesehen? Nun kennen wir die Antwort: „Heute um 11.30 Uhr wurde ein 55-jähriger Steirer an seinem Arbeitsplatz festgenommen, er ist geständig“, sagt Chefermittler Rupert Meixner bei einer Pressekonferenz, die die steirische Polizei am Mittwoch um 18 Uhr einberief. 

Mann war selbst lang bei Zeugen Jehovas
Was wissen wir bis jetzt über den Täter? Der Mann ist 55 Jahre alt, IT-Techniker und aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Er war von 1991 bis 2011 selbst ein Zeuge Jehovas, war mit einer Frau aus der Glaubensgemeinschaft verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder. Doch nach der Scheidung wurde er von den Zeugen Jehovas ausgeschlossen – es folgte ein jahrelanger Unterhaltsstreit. Im vergangenen Jahr dann traf er offensichtlich die Entscheidung, sie töten zu wollen.

Rupert Meixner, Chef vom steirischen LSE, der steirische Polizei-Chef Gerald Ortner und Rene Kornberger, Leiter vom LKA Steiermark und Bomben-Experte bei der Pressekonferenz am Mittwoch.  (Bild: Krisper Monika)
Rupert Meixner, Chef vom steirischen LSE, der steirische Polizei-Chef Gerald Ortner und Rene Kornberger, Leiter vom LKA Steiermark und Bomben-Experte bei der Pressekonferenz am Mittwoch. 

Nach mehreren Bomben-Attentaten, bei denen es zum Glück keine Opfer gab, kamen die Ermittler dem Mann auf die Spur. Heute wurde er festgenommen: „Aktuell läuft noch eine Hausdurchsuchung an seinem Wohnort südlich von Graz“, so Meixner. Der 55-Jährige zeigte sich nach der Festnahme durch die Polizei geständig, bekräftige jedoch, dass er nicht den Zeugen Jehovas, sondern „nur“ seiner Frau schaden wollte.

Am Kloepferweg in Leibnitz hielten die Zeugen Jehovas am 18. August 2023 eine Gebetsstunde ab, als zwei Sprengsätze an Autos von Mitgliedern detonierten. (Bild: Christian Jauschowetz, Krone KREATIV)
Am Kloepferweg in Leibnitz hielten die Zeugen Jehovas am 18. August 2023 eine Gebetsstunde ab, als zwei Sprengsätze an Autos von Mitgliedern detonierten.

Tatsächlich brachte er deswegen, wie er in seiner Einvernahme zugab, bereits Anfang Mai eine Rohrbombe mittels Magnet am Auto seiner Ex an. Als diese Information bekannt wurde, stand der Wagen in der Elisabethstraße – eben jener Straße, in der der Großeinsatz vonstatten ging. Denn es war von größter Gefahr auszugehen! Das Fahrzeug wurde von der Polizei untersucht. Doch die Bombe war nicht da! Allerdings geht Rene Kornberger, Leiter des Landeskriminalamts und Sprengstoff-Experte davon aus, dass diese sich auf dem Pkw befunden hat. Möglicherweise hat sie sich gelöst. Tatsache ist: „Wir wissen nicht, wo sie ist!“ Ging sie auf der Fahrt verloren? Der Verdächtige ist zwar gefasst, die Gefahr einer weiteren Detonation aber noch nicht gebannt. 

„Erleichterung“ bei Zeugen Jehovas
Große Erleichterung herrscht dennoch bei den Zeugen Jehovas: „Wir sind dankbar, dass die Behörden den Täter festgenommen haben, der wie von der Polizei bestätigt, in den letzten Monaten Angriffe auf unsere Glaubensangehörigen verübt hat“, sagt Markus Kakavis, Sprecher der Zeugen Jehovas in Österreich: „Diese Nachricht bietet allen Familien und Gemeindemitgliedern unserer Religionsgemeinschaft ein gewisses Maß an Erleichterung und Sicherheit. Besonders geschätzt haben wir in dieser Zeit die Schutzmaßnahmen und die Unterstützung durch die Polizei, die die Bedrohung sehr ernst nahm.“

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