Wieder feige Anschläge auf Haustiere in der Steiermark: Hund „Stella“ und Kater „Indigo“ wurden von Tierärzten gerettet
Schon wieder beschäftigt ein Fall von Tierquälerei die Polizei in der Weststeiermark. Erst vor Kurzem schoss ein Unbekannter in Ettendorf bei Stainz Kater „Pecco“ mit zwei Kugeln nieder – nun traf es „Stella“, den kleinen Hund einer Großfamilie in Wildbachberg. Pflegehelferin Patricia H. machte sich Sorgen, als ihr 5-Kilo-Mischling, der sich üblicherweise im Garten aufhält, am Abend plötzlich erbrach. „Ich vermutete, dass er vergiftet wurde, und rief sofort den Tierarzt an.“
Matthias Weber, der eigentlich nicht mehr im Dienst war, sperrte daraufhin seine Stainzer Ordination auf, um den tierischen Patienten zu untersuchen. „Zunächst war nichts zu sehen, aber dann entdeckte er ein Einschussloch im Bauch meines Hundes“, erzählt Patricia H.
Nur eine Not-Operation rettete das Leben von „Stella“, deren Zustand sich minütlich verschlechtert hatte. „Am Röntgen zeigte sich, dass in der Leber das Projektil eines Luftdruckgewehrs steckte. Der Bauchraum war bereits voller Blut“, schildert Tierarzt Matthias Weber.
Mittlerweile geht es dem Hündchen wieder gut, doch in der weststeirischen Familie sitzt der Schock tief. „Meine Töchter waren völlig fertig. Dass mitten in einer Wohngegend, wo auch Kinder spielen, jemand herumballert, ist einfach unfassbar“, hofft Patricia H., dass der feige Schütze bald gefunden wird. Die Polizei Deutschlandsberg hat die Ermittlungen übernommen. Ob ein Zusammenhang mit dem jüngsten Fall in Ettendorf besteht, ist unklar. „Zumindest nachdenklich machen die beiden Fälle schon“, betont Weber.
„Leider ist diese Grausamkeit Realität“
Ein ganz ähnlicher Fall wurde nun aus Nestelbach bei Graz gemeldet: Kater „Indigo“ wurde dort schwerverletzt aufgefunden und dem Aktiven Tierschutz übergeben. „Wir haben sofort das stark angeschwollene Bein, aus dem Eiter ausgetreten ist, gesehen – der große Abszess ließ uns das Schlimmste befürchten“, sagt Sprecherin Katharina Gründl.
Auf dem Röntgenbild wurden dann zahlreiche Absplitterungen entdeckt – und so war es dann traurige Gewissheit: Auch „Indigo“ wurde offensichtlich angeschossen. „Ob aus Spaß oder weil man ihn von einem Grundstück vertreiben wollte, wissen wir nicht. Leider ist diese Grausamkeit jedenfalls Realität“, schüttelt Gründl den Kopf.
Eine Anzeige bei der zuständigen PI Laßnitzhöhe ging bislang nicht ein – dort ermittelte man aber erst im Februar wegen einer ebenfalls angeschossenen Katze. Wie in Ettendorf mussten aber auch diese Ermittlungen ohne Ergebnis eingestellt werden.
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