Hunderte Einsätze verzeichneten die Feuerwehren Niederösterreichs in weniger als 24 Stunden! An der Donau bleiben die Florianis in Alarmbereitschaft. Die Prognose sieht vorerst von schlimmeren Katastrophen ab.
Die Unwetter in weiten Teilen des Landes forderten von Montag auf Dienstag die Einsatzkräfte enorm. In weniger als 24 Stunden hatten über 500 Feuerwehren in rund 550 Einsätzen mit überfluteten Straßen, Kellern und Bächen, die zu reißenden Flüssen wurden, zu kämpfen. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Tulln, Melk, Krems und St. Pölten. In Letzterem wurden die Florianis 80-mal alarmiert.
Donau trat über die Ufer
An einigen Stellen wie im Bezirk Amstetten oder im Klosterneuburger Stadtteil Kritzendorf im Bezirk Tulln trat die Donau über die Ufer. In mehreren Orten entlang des Flusses wie Dürnstein und Weißenkirchen (beides Bezirk Krems) wurde im Laufe des Dienstags auch Stufe eins des Hochwasserschutzes errichtet.
Starkregen im Bezirk St. Pölten
Im Bezirk St. Pölten führte Starkregen am in der Nacht auf Dienstag zu zahlreichen umgefallenen Bäumen, überschwemmten Straßen und Kellern sowie Verklausungen in Flüssen und Bächen. Besonders betroffen waren landwirtschaftliche Flächen, die zum Teil massiv überschwemmt wurden. Mitunter wurde Geröll von Äckern auf Verkehrsflächen geschwemmt, berichtete das Bezirkskommando.
Im St. Pöltner Stadtteil Pottenbrunn trat der Saubach über die Ufer und verursachte erhebliche Schäden, stark erwischt wurde auch Herzogenburg. Eine Entspannung der Lage gab es erst in den Morgenstunden des Dienstags. Die Aufräumarbeiten dürften den gesamten Dienstag hindurch andauern, schätzt man. In Summe rückten die Feuerwehren im Bezirk St. Pölten rund 150 Unwettereinsätzen aus.
Hunderte Hektar Ackerland geflutet
In Ardagger (Bezirk Amstetten) trat die Donau in der Nacht auf Dienstag über die Ufer, mehrere hundert Hektar Fläche im Machland Süd wurden geflutet, berichtete Bürgermeister und Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl (ÖVP). Die Landesstraße von Ardagger Markt Richtung Wallsee wurde in den frühen Dienstag-Morgen-Stunden gesperrt, berichtete Pressl.
Lage entlang Donau gespannt
Die Lage war Dienstagnachmittag entlang der Donau noch angespannt. „Es sind viele Treppelwege und Straßen wie die B 6 im Raum Ernstbrunn geflutet beziehungsweise gesperrt“, betont Klaus Stebal, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos. Katastrophenalarm blieb aber aus. Nachdem man in den betroffenen Gebieten jetzt nur noch mit wenig Niederschlag rechnet, sollten größere Katastrophen voraussichtlich auch ausbleiben. Die Pegelstände würden weiterhin aber genau beobachtet werden, betonte Stebal.
Höhepunkt in der Nacht
Der Höhepunkt beim Donau-Wasserstand wurde in Niederösterreich für Dienstagnacht erwartet, meldet der hydrographische Dienst. Durch ausbleibende Wassermassen sollte sich die Lage danach entspannen.
1000 Euro Soforthilfe von Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer Niederösterreich unterstützt indes Mitglieder, die von den Unwettern betroffen sind, mit einer eigenen Katastrophenhilfe von bis zu 1000 Euro. Die Direkthilfe kann für Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen im Wohnbereich beantragt werden.
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