Ambulanzen voll

So gefährlich sind Trampoline, Hüpfburgen und Co.

Steiermark
05.06.2024 14:30

Vom verstauchten Gelenk bis hin zum Schädel-Hirn-Trauma und hochkomplexen Brüchen: Der Spaß auf Trampolin und Hüpfburg endete im vergangenen Jahr für 1100 junge Steirer im Krankenhaus. Experten machen nun auf die Gefahr aufmerksam – und geben Tipps, wie das Springen unfallfrei bleibt.

Sommerzeit ist Festlzeit, und auf Festen aller Art gibt es auch eine Hüpfburg. „Die Hochsaison beginnt jetzt“, sagt Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins „Große schützen Kleine“. Vor allem jüngere Kinder bis sieben Jahre sind hier betroffen, weil sie mit anderen zusammenprallen oder beim Aussteigen aus der Hüpfburg hinfallen. „Sie verletzten sich dann am Handgelenk oder am Schlüsselbein“, sagt Spitzer.

In den Gärten der Steiermark sind die Trampoline längst aufgebaut – und auch hier lauern Gefahren, sagt Holger Till, Vorstand der Grazer Klinik für Kinderchirurgie. „Wenn Kinder verschiedener Altersklassen zu dritt oder zu viert und noch dazu mit fünf Bällen springen, dann passiert leicht etwas“, erklärt er.

Peter Spitzer und Holger Till mit einem Trampolin im Landhaushof (Bild: Hannah Michaeler)
Peter Spitzer und Holger Till mit einem Trampolin im Landhaushof

Acht Prozent müssen sogar operiert werden
Alleine in Graz wurden 2023 524 Kinder nach Trampolin- oder Hüpfburgunfällen behandelt, steiermarkweit waren es rund 1100. „Ein Drittel davon ist schwer verletzt, etwa mit gebrochenen Knochen oder Zerrungen in Knie und Sprunggelenk“, sagt Till. Acht Prozent mussten sogar auf den OP-Tisch. „Das sind schwerste Gelenkverletzungen, die zeitlebens zu Einschränkungen führen.“ 

66 Prozent der Unfälle passieren am Gartentrampolin, 26 in Trampolinparks und acht in Hüpfburgen.

Sicherheitstipps rund um Trampolin und Hüpfburg des Vereins „Große schützen Kleine“

  • Nur einer am Trampolin, nicht zu viele Kinder in der Hüpfburg
  • Kinder beaufsichtigen
  • Rücksicht auf „Mitspringer“
  • Saltos unter Anleitung lernen
  • Schuhe aus, Schmuck abnehmen, keine spitzen und scharfen Gegenstände
  • in der Mitte springen
  • Pausen machen
  • nicht essen, trinken und Kaugummi kauen
  • kein Springen von Kleinkindern
  • auf gute Federabdeckung und Netz achten
  • keine gefährlichen Gegenstände, Kanten und Mauern ums Gerät, nichts in und unter dem Trampolin
  • regelmäßig auf Schäden überprüfen

Till will „kein Spaßverderber sein und kein Verhinderer“ – Springen stärkt die Koordination, die Kraft und macht Spaß. Wichtig sei, Eltern und Kinder vorzubereiten und Tipps für den sicheren Umgang zu geben.

Peter Spitzer und Holger Till (Kleine schützen Große), Landesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), der Grazer Jugend- und Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), Klubobmann Hannes Schwarz (SPÖ) (Bild: steiermark.at/binder)
Peter Spitzer und Holger Till (Kleine schützen Große), Landesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), der Grazer Jugend- und Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), Klubobmann Hannes Schwarz (SPÖ)

Lernen und Probieren im Trampolinpark
In Graz haben im Rahmen des Projekts „Spaß am Trampolin – aber sicher!“ schon 2200 Volksschulkinder an Trampolin-„Trainings“ teilgenommen. „Seit Corona gibt es achtmal so viele Trampoline wie vorher“, erklärt Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). „Bei einem gemeinsamen Ausflug ins Flip Lab lernen die Kinder dann, wie sicheres Springen geht.“ 

„Wenn es ein Bewusstsein gibt, können wir die Ambulanzen schon vorher entlasten“, sagt Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). 

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