Wer hart arbeitet und was leistet, kann sich Wohlstand aufbauen: Daran glaubt jeder dritte junge Mensch offenbar nicht mehr, wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Steiermark zeigt. Von einer faulen Jugend will Kammer-Boss Josef Herk aber dennoch nicht sprechen.
„Wer rechnen kann, arbeitet lieber Teilzeit“, zitiert der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk die provokant zugespitzte Aussage eines österreichischen Ökonomen. Seit Jahren steigt der Teilzeit-Anteil, auch unter steirischen Arbeitnehmern. Unter anderem aus diesem Grund hat sich die Wirtschaftskammer das Thema Leistung auf die Fahnen geheftet und dazu in der steirischen Bevölkerung sowie unter Unternehmern eine Umfrage durchgeführt.
„Jugend ist nicht faul“
Eines der markantesten Ergebnisse daraus: „96 Prozent der über 61-Jährigen bewerten Leistung als Basis unseres Wohlstands. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es hingegen nur mehr 64 Prozent“, erklärt Herk. Da drängt sich schnell der Stammtisch-Befund auf, wonach die Jugend faul sei und nichts mehr leisten wolle. Dem widerspricht Herk, aber: „Es geht der Glaube verloren, dass man sich mit Leistung Wohlstand aufbauen kann.“
Wer Vollzeit arbeitet, muss spürbar mehr verdienen. Sonst drohen in unserer Gesellschaft Grundwerte zu verrutschen.
Josef Herk, Präsident Wirtschaftskammer Steiermark
Bild: Christian Jauschowetz
Wie soll dieser Glaube wiederhergestellt werden? Die Wirtschaftskammer hat dazu eine Forderungskampagne gestartet, allen voran mit altbekannten Themen: Steuern auf Arbeit senken und Bürokratieabbau. „Wer Vollzeit arbeitet, muss spürbar mehr verdienen. Sonst drohen in unserer Gesellschaft Grundwerte zu verrutschen“, so der WK-Boss.
Unter dem Titel „Leistung als Basis für unseren Wohlstand“ führte die WK Steiermark im Mai eine Umfrage unter heimischen Unternehmen sowie der Bevölkerung durch. Ein Auszug der Ergebnisse:
Weniger Bürokratie und Besteuerung
Die unter Steirern durchgeführte Umfrage untermauert diese Forderungen. Demnach sehen sowohl Unternehmer als auch die Bevölkerung den Abbau von Bürokratie als großen Ansporn für mehr Leistung, ebenso „mehr Netto vom Brutto“. Auf Platz drei der Forderungen finden sich treffsicherere Sozialleistungen. Oder anders gesagt: Es darf nicht zu attraktiv sein, lieber Arbeitslosengeld zu kassieren, statt arbeiten zu gehen.
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