Dicke Hagelkörner, kleine Muren, abgedeckte Dächer: Die Unwetterfront hat am Freitag vor allem die südweststeirische Gemeinde St. Martin im Sulmtal schwer getroffen. Alleine hier waren 173 Feuerwehrleute im Einsatz. Und die Meteorologen geben noch keine Entwarnung.
Zunächst zogen am Freitag heftige Gewitterzellen durch die Obersteiermark, vor allem der Raum Leoben und Kapfenberg war von lokalen Überschwemmungen betroffen. In Kapfenberg wurde ein Supermarkt geflutet, die Feuerwehr Diemlach musste ausrücken (siehe Video). Tragisch endete ein Arbeitsunfall in St. Peter-Freienstein: Ein Baggerfahrer starb in einem hochwasserführenden Bach.
Besonders heftig wütete das Unwetter aber in der Südweststeiermark. Die Front zog laut Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg von Bad Schwanberg über St. Peter im Sulmtal und St. Martin im Sulmtal weiter bis in den Bezirk Leibnitz, wo vor allem Gleinstätten betroffen war.
Alleine in St. Martin im Sulmtal waren bis in die Nachtstunden 173 Feuerwehrleute im Einsatz (insgesamt gut 300). Hier gingen Hagelkörner mit bis zu acht Zentimetern Durchmesser nieder. Dächer wurden dadurch, aber auch aufgrund des Sturms beschädigt. Mit Planen konnten die Feuerwehren die Häuser notdürftig zudecken.
Feuerwehreinsatz geht weiter
Betroffen war auch die Bahnstrecke der GKB: In Dietmannsdorf stürzte ein Baum auf die Oberleitung. Gefällt werden musste der Maibaum in St. Martin, da er vom Unwetter beschädigt wurde. Am heutigen Samstag gehen die Arbeiten weiter, zur Unterstützung rückt der Katastrophenhilfsdienstzug des Abschnitts Eibiswald an.
Auf der Pyhrnautobahn sowie auf der S35 (Brucker Schnellstraße) kam es durch den plötzlichen Starkregen zu Verkehrsunfällen. Laut Bilanz des Landesfeuerwehrverbandes wurden steiermarkweit 72 Unwettereinsätze und 94 technische Hilfeleistungen gezählt. Mehr als 1000 Haushalte waren kurzzeitig ohne Strom.
Millionenschaden in Landwirtschaft
Wieder einmal schwer getroffen wurde auch die Landwirtschaft. Nach ersten Schätzungen der Hagelversicherung wurden alleine in der Steiermark 3800 Hektar Agrarfläche zerstört, der Schaden beträgt circa 1,9 Millionen Euro.
Und ein Durchschnaufen ist nicht in Sicht: Auch am Samstag und Sonntag drohen in der schwülen Luft ab den Mittagsstunden Gewitter. Lokal können sie wieder heftig mit Hagel und Sturmböen ausfallen. Am Montag soll es abkühlen, die Unwettergefahr geht aber weiter.
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