Bilanz zum Wahltag

Dunkle Wolken zogen über den Wahllokalen auf

Burgenland
09.06.2024 18:58

Spannung lag in der Luft, als am Sonntag über ein neues EU-Parlament abgestimmt wurde. Unwetter und die Aufräumarbeiten danach überschatteten den Urnengang.

Die ersten Wahllokale im Burgenland öffneten schon um sieben Uhr in der Früh. Der Andrang hielt sich zu Beginn noch in Grenzen. Krisenstimmung herrschte sogar in den von den heftigen Gewittern des Vortages besonders stark betroffenen Gemeinden im Bezirk Oberwart.

Ablauf beeinträchtigt
Wegen der Schäden und Aufräumarbeiten war der Ablauf der EU-Wahl in den Sprengeln Siget in der Wart (Gemeinde Rotenturm), Schreibersdorf (Gemeinde Wiesfleck), Unterschützen (Gemeinde Oberschützen) und St. Martin in der Wart (Stadt  Oberwart) beeinträchtigt. Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten war notwendig, um den in Not geratenen Einwohnern zu helfen.

Wetter forderte Feuerwehren
Viele Einsatzkräfte mussten sofort reagieren. Ihnen blieb kaum genug Zeit, um ihre Stimme abzugeben. „Aufgrund der schwierigen Lage und der Ankündigung neuerlicher Niederschläge ist mit weiteren Notsituationen zu rechnen. Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen müssen rasch getroffen werden“, hieß es von den Behörden.

Überschaubar war die Wahlbeteiligung anfangs auch in der Landeshauptstadt. Lediglich sieben Bürger sind vormittags innerhalb einer halben Stunde zur Urne ins Rathaus spaziert. Deutlich mehr los war in Steinbrunn.

Ludwig Frauer, Pensionist (73) aus Oberwart: „Mir fiel die Wahl nicht schwer, da ich den Weg der Union gutheiße. Als Demokrat halte ich es für unsere Pflicht, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.“ (Bild: Christian schulter)
Ludwig Frauer, Pensionist (73) aus Oberwart: „Mir fiel die Wahl nicht schwer, da ich den Weg der Union gutheiße. Als Demokrat halte ich es für unsere Pflicht, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.“
Marlisa Chirila, Kunststudentin (24) aus Rust: „Mein Interesse für die hohe Politik hält sich in Grenzen. Ich habe meine eigene Meinung. Durch das Werben der Parteien lasse ich mich nicht beeinflussen.“ (Bild: Reinhard Judt)
Marlisa Chirila, Kunststudentin (24) aus Rust: „Mein Interesse für die hohe Politik hält sich in Grenzen. Ich habe meine eigene Meinung. Durch das Werben der Parteien lasse ich mich nicht beeinflussen.“
Bernhard Kummer, Wirt (32) aus Podersdorf: „Auf dem Stammtisch wird viel diskutiert, die Meinungen sind sehr unterschiedlich. Etliche Infos kommen über Social Media. Wichtig ist, man behält den Durchblick.“ (Bild: Reinhard Judt)
Bernhard Kummer, Wirt (32) aus Podersdorf: „Auf dem Stammtisch wird viel diskutiert, die Meinungen sind sehr unterschiedlich. Etliche Infos kommen über Social Media. Wichtig ist, man behält den Durchblick.“
Andrea Weber,   Angestellte (49) aus Deutsch Kaltenbrunn: „Ich bin überzeugte Europäerin und seit 2010 EU-Gemeinderätin. Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung. Europa fängt in der Gemeinde an.“ (Bild: Christian Schulter)
Andrea Weber,   Angestellte (49) aus Deutsch Kaltenbrunn: „Ich bin überzeugte Europäerin und seit 2010 EU-Gemeinderätin. Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung. Europa fängt in der Gemeinde an.“
Harald Pokorn, yAngestellter (53) aus Neusiedl am See: „Ich bekam genug Infos über die Medien. Dadurch und mit den Programmen der Parteien kann man sich besser orientieren, was die Wahl dann erleichtert.“ (Bild: Reinhard Judt)
Harald Pokorn, yAngestellter (53) aus Neusiedl am See: „Ich bekam genug Infos über die Medien. Dadurch und mit den Programmen der Parteien kann man sich besser orientieren, was die Wahl dann erleichtert.“
Bernhard Pranger, Gastwirt (53) aus Rudersdorf: „Mir ist es leicht gefallen. Ich wusste gleich, wenn ich wähle. Egal, welche Wahl ist, man sollte hingehen, wenn man schon die Möglichkeit dazu hat.“ (Bild: Christian schulter)
Bernhard Pranger, Gastwirt (53) aus Rudersdorf: „Mir ist es leicht gefallen. Ich wusste gleich, wenn ich wähle. Egal, welche Wahl ist, man sollte hingehen, wenn man schon die Möglichkeit dazu hat.“

Ärger über geschlossenes Wahllokal
 „Schon früh ist die 50-Prozent-Marke überschritten worden. Erfahrungsgemäß gibt es am frühen Nachmittag noch einen Schwung an Wählern“, teilte ein erfahrener Beobachter mit. Manche grübelten, wen sie mit ihrem Votum unterstützen sollen, andere waren sich ihrer Sache ganz sicher. Raue Zwischentöne aus Deutschkreutz: Bürger ärgerten sich über verkürzte Zeiten der Stimmabgabe. Ab 13 Uhr standen sie bereits vor verschlossenen Türen des Wahllokals.

Um 16 Uhr war Wahlschluss. Kurz darauf lagen die ersten Trendprognosen vor. Die SPÖ Burgenland hielt sich mit Kommentaren zurück. Die FPÖ jubelte, die ÖVP sah den Rückstand aus den Umfragen aufgeholt. Die Grünen redeten von „einem respektablen Ergebnis, das allerdings noch mit Vorsicht zu genießen ist, da es sich noch um Umfragen handelt“.

Erster Platz für SPÖ „realistisch“
„Das Ergebnis in dieser Form hat sich in den vergangenen Monaten bereits abgezeichnet“, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein in der Parteizentrale in Eisenstadt. Weder zum Bundesergebnis der EU-Wahl wollte die SPÖ eine Bewertung abgeben, noch Schlüsse für die anstehende Nationalratswahl daraus ziehen. „Wir gehen davon aus, dass die Zustimmung zur SPÖ im Burgenland über dem Bundesschnitt liegen wird und der erste Platz durchaus realistisch ist.“

Jasmin Puchwein in der Besprechung mit Matea Nikolic in der SPÖ-Zentrale: „Das Ergebnis hatte sich bereits abgezeichnet.“ (Bild: SPÖ Klub)
Jasmin Puchwein in der Besprechung mit Matea Nikolic in der SPÖ-Zentrale: „Das Ergebnis hatte sich bereits abgezeichnet.“

„Chance nutzen“
„Europa, aber besser!“ Unter diesem Slogan kämpfte die Volkspartei bis zum Schluss um jede Stimme. Im Feuerwehrhaus in Glashütten bei Langeck im Bezirk Oberpullendorf gab die burgenländische ÖVP-Spitzenkandidatin Vanessa Tuder ihre Stimme ab: „Es war wichtig, die Chance zu nutzen und für ein besseres Europa zu stimmen. Gleichzeitig haben viele Bürger im Südburgenland aufgrund der Unwetter leider gerade andere Sorgen.“

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