Ärger in Oststeiermark

Hochwasser: Schaulustige behindern Einsatzkräfte

Steiermark
09.06.2024 18:00

Neben Graz-Umgebung ist der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld der zweite Unwetter-Hotspot in der Steiermark: Es gab Überflutungen, weggerissene Brücken, 7000 ertrunkene Puten – und Ärger über dreiste Schaulustige. 

Den Einsatzteams ist die Erschöpfung anzusehen: Seit Samstag, 19.55 Uhr, standen viele von ihnen unermüdlich im Dienst. So viel war passiert, so viel zu tun, dass es ein Wunder ist, dass der Überblick behalten werden konnte. „Viele Straßen sind versperrt, vermurt, oder es gibt sie gar nicht mehr“, zog Feuerwehr-Kommandant Andreas Fuchs Bilanz über die dramatische Situation im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Die Hotspots waren: Lungitz-, Lafnitz- und Pinkatal, besonders betroffen Neudau, Schäffern, Burgau, Seibersdorf. In Neudau musste das Pflegeheim mit 40 Bewohnern evakuiert werden, die Senioren kamen vorübergehend in Krankenhäusern. Dort ging auch das Freibad komplett in den Fluten unter.

7000 Puten ertrunken
Unversehrt blieben zum Glück die 52 ukrainischen Waisenkinder, die in der Region Zuflucht gefunden haben, „wir hatten nur kurz Stromausfall“, so die erleichterte Leiterin Pascale Vayer. Nachts musste auch die Familie Hackl in Burgau ausrücken, um an die 40 Ferkel von den Weiden ins Trockene zu bringen. Elendiglich verendet sind jedoch 7000 Puten aus zwei oststeirischen Betrieben, sie ertranken im Stall, der einen Meter unter Wasser stand.

Gleich mehrere Brücken wurden weggerissen, Keller standen unter Wasser, in Schäffern gab es zeitweise keinen Strom. Viele Haushalte sind nach wie vor nicht zu erreichen. Das Rückhaltebecken in Bad Waltersdorf hatte ein technisches Gebrechen, wodurch 1000 Kubikmeter Wasser ausflossen! Die Flutwelle wälzte sich Richtung Bad Blumau, kam zum vielen Wasser von oben noch dazu.

Die Gemeinde Schäffern ist von einem flächendeckenden Stromausfall betroffen. Teile der Gemeinde sind im Moment nicht erreichbar. Das Ortsgebiet von Schäffern war Sonntagnachmittag nur über die A2 erreichbar.

Mehrere Kläranlagen (etwa in St. Johann in der Haide und Sebersdorf) wurden lahmgelegt, konnten den Betrieb nicht aufrechterhalten, auch das Rüsthaus einer Feuerwehr wurde trotz aller getroffenen Maßnahmen selbst geflutet.

Landeshauptmann Christopher Drexler und sein Stellvertreter Anton Lang machten sich mit Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer ein Bild von der Lage. (Bild: Land Steiermark )
Landeshauptmann Christopher Drexler und sein Stellvertreter Anton Lang machten sich mit Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer ein Bild von der Lage.

„So etwas ist unerhört“
Bis zu 1200 Feuerwehrleute aus 80 Feuerwehren arbeiten unter Hochdruck. „Ihnen gilt unser ganzer, großer Dank!“, betonte Landeshauptmann Christopher Drexler gemeinsam mit Vize Anton Lang, die sich zur Lagebesprechung mit Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer trafen.

Bedenklich: Viele Schaulustige behinderten regelrecht die Arbeit der Einsatzkräfte. Christopher Drexler: „So etwas ist unerhört!“

Die Schäden sind noch gar nicht absehbar – sie werden gigantische Dimensionen erreichen! Wir haben vorsorglich ein Konto für Betroffene eingerichtet. „Die Krone hilft – Steiermark“, AT152081500044569523, Kennwort „Unwetter2024“

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