Prestige und Geld

EU-Wahl-Erfolg bringt FPÖ bis zu 4,3 Mio. Euro

Politik
10.06.2024 07:58

Am Sieg der FPÖ mit Spitzenkandidat Harald Vilimsky bei der Europawahl bestand von Anfang an kaum ein Zweifel, jedoch fällt dieser bei Weitem nicht so klar aus wie noch am Sonntagnachmittag erwartet (25,5 Prozent). An Wählergunst mangelte es vor allem in größeren Städten. Der Erfolg spült der FPÖ neben politischem Prestige bis zu 4,3 Millionen Euro in die Wahlkampfkasse. Außerdem wurden die meisten Stimmen von ÖVP und Nichtwählern gewonnen.

Der Erfolg bei der Europawahl bringt der FPÖ neben politischem Prestige auch viel Geld für die Wahlkampfkasse. Bis zu 4,3 Millionen Euro können sich die Freiheitlichen aus der „besonderen Parteienförderung“ für die Europawahlen sichern. Knapp dahinter folgen ÖVP und SPÖ. Insgesamt erhalten die Parteien für die EU-Wahl eine „besondere Parteienförderung“ von 2,5 Euro pro Stimmberechtigtem – in Summe also 15,9 Millionen Euro.

Wahlkampfbudgets nicht offiziell beziffert
Wie viel Geld die Parteien genau abholen können, ist noch nicht bekannt. Denn rückerstattet wird nur, was die Parteien auch tatsächlich an Wahlkampfkosten ausgegeben haben. Und im Vorfeld der Wahl haben die drei großen Parteien FPÖ, ÖVP und SPÖ ihre Wahlkampfbudgets nicht offiziell beziffert.

Die gesetzliche Obergrenze lag bei 8,66 Millionen Euro für den Zeitraum zwischen 26. März und dem Wahltag am 9. Juni. Der FPÖ könnte dies 4,3 Millionen Euro in die Wahlkampfkasse spülen, dahinter folgt die ÖVP mit 4,2 Millionen Euro vor der SPÖ, die bis zu 3,9 Mio. Euro aus der Sonderförderung erhalten könnte. Grüne und NEOS stehen demnach rund 1,8 bzw. 1,7 Millionen Euro zu.

FPÖ schwächelt am ehesten in Städten
Wenn es bei der FPÖ derzeit in der Wählergunst eine Schwachstelle gibt, dann sind es die größeren Städte. Von den Städten mit über 100.000 Einwohnern kam man nur in der kleinsten davon über das Ergebnis im Bundesschnitt, nämlich in Klagenfurt mit 27,4 Prozent, was einem Plus von knapp neun Prozentpunkten entsprach. Zumindest über 20 Prozent, nämlich 21,9 Prozent, erzielte man in Linz.

Davon ist man in der Bundeshauptstadt ein Stück entfernt. Mit 18,6 Prozent erzielte die FPÖ in Wien ein Plus von 4,2 Prozent. Während man in einzelnen Außenbezirken stark ist, speziell in Simmering mit 31,2 Prozent, haben die Freiheitlichen innerhalb des Gürtels wenig zu melden.

Spitzenkandidat Harald Vilimsky und FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Spitzenkandidat Harald Vilimsky und FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl

Beinah überall ein Plus
Insgesamt noch hinter dem Wiener Ergebnis blieb man in Österreichs zweitgrößter Stadt Graz, wo sich nur 17,3 Prozent für die Freiheitlichen erwärmen konnten. Ein wenig besser lief es in Innsbruck mit 18,5 Prozent und in Salzburg mit 18,9 Prozent. Tröstend ist für die FPÖ wohl, dass es selbst dort, wo es nicht so gut läuft wie in ländlichen Regionen, so gut wie überall ein Plus gab.

FPÖ gewann meisten Stimmen von ÖVP und Nichtwählern
Von den 1,3 Millionen türkisen Wählern aus dem Jahr 2019 entschieden sich rund 221.000 dieses Mal für Blau. Punkten konnte die FPÖ auch bei den Nichtwählern, von denen sie rund 100.000 Stimmen lukrierte. Von den rund 905.000 ehemaligen SPÖ-Wählern wanderten rund 42.000 in Richtung FPÖ. Abgänge aus dem blauen Lager gab es wenige.

 

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