Die EU-Wahl ist geschlagen. Im Ländle mussten die Schwarzen die größten Verluste hinnehmen, blieben aber dennoch die Nummer 1. Wie kommentiert ÖVP-Parteichef Markus Wallner das Ergebnis und wie zufrieden sind die anderen Parteivorsitzenden?
Markus Wallner, Landesparteichef ÖVP: Ihr außergewöhnlich gutes Ergebnis von vor fünf Jahren, als die EU-Wahl unter gänzlich anderen Bedingungen stattgefunden hat, konnte die ÖVP nicht mehr erreichen konnte. Dies war ebenso zu erwarten wie eine prozentuelle Verbesserung der FPÖ. Dieser ist es gelungen, die EU-kritischen Wähler anzusprechen und zu mobilisieren, zumal gerade EU-Wahlen bekanntermaßen oft den Charakter von Protestwahlen haben. In Vorarlberg bleibt die Volkspartei dennoch klar auf Platz 1. Die noch in diesem Jahr stattfindende Nationalratswahl und erst recht die Vorarlberger Landtagswahl sind gänzlich andere Wahlgänge und gerade die Vorarlberger Wählerinnen und Wähler wussten und wissen immer ganz genau zwischen diesen verschiedenen Wahlebenen zu unterscheiden.“
Christof Bitschi, Landesparteichef der FPÖ: „Wir Freiheitliche sind bei einer bundesweiten Wahl zum ersten Mal die stärkste Partei. Dafür bedanke ich mich bei allen unseren Wählerinnen und Wählern ganz herzlich. Ein großes Dankeschön richte ich an unser Kandidatenteam mit Joachim Fritz an der Spitze für den riesigen Einsatz bei uns im Land. Auch in Vorarlberg sind wir in vielen Gemeinden auf Platz 1 und insgesamt mittlerweile auf Schlagdistanz zur ÖVP. Jetzt geht es mit voller Kraft in Richtung Nationalratswahl und Landtagswahl, mit dem Ziel in Führungsverantwortung die positive Veränderung für unser Land zu schaffen.“
Mario Leiter, Landesparteichef der SPÖ: „Wir hätten uns ein stärkeres Bundesergebnis erwartet, haben uns aber stabilisiert. Als SPÖ Vorarlberg sind wir mit dem Zugewinn bei den Europawahlen in Vorarlberg zufrieden. Wir gehen konsequent den Vorarlberger Weg und haben mit unserem Spitzenkandidaten Philipp Kreinbucher-Tyler auf die richtigen Themen gesetzt. Es ist ein erfreulicher Zugewinn, der zeigt, wie wichtig sozialdemokratische Politik für Vorarlberg ist und einen positiven Aufwind für die Landtagswahlen bedeutet.“
Eva Hammer und Daniel Zadra (Grüne): „Das Ergebnis ist respektabel. Wir verstehen dies aber als klaren Auftrag an uns, für die kommenden Wahlen mehr Menschen für Klimaschutz und für Zusammenhalt zu mobilisieren. Der Rechtsruck heißt für uns, alles dafür zu tun, damit Vorarlberg den stabilen Weg des Zusammenhalts weitergeht. Es ist jetzt wichtiger denn je, ein starkes Signal für unsere Umwelt, unser Klima und unser Miteinander zu setzen. In Europa wird in den nächsten Jahren entschieden, ob wir Klimaschutz ernst nehmen und dafür sorgen, dass unsere Kinder und Enkelkinder ein gutes Leben auf diesem Planeten haben werden. Diese Europawahl war daher eine Schicksalswahl für unsere Zukunft. Wir danken daher allen Wählerinnen und Wählern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und für Klimaschutz und Zusammenhalt gestimmt haben.“
Claudia Gamon (NEOS): „NEOS sind die einzigen proeuropäischen Gewinner dieser Europawahl. Wir haben mit einem klaren Bekenntnis zu Europa unser Wahlziel erreicht und uns bundesweit das zweite Mandat gesichert. Zum ersten Mal knacken wir somit bei einer österreichweiten Wahl die 10-Prozent-Marke. Dieses Ergebnis ist für uns ein kraftvoller Start in den Sommer und zeigt ganz klar die Richtung, in die wir NEOS uns im Ländle entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass wir diesen großartigen Erfolg in Vorarlberg auch bei der Nationalratswahl und der Landtagswahl weiterführen werden.“
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