Dass das beliebte Feuerwehrfest abgesagt wurde, ist ein Zeichen, wie tief die Kluft zwischen Feuerwehr Dürnkrut und der Gemeindeführung ist. Erstere spricht von „schriftlich festgehaltene und unterschriebene Zusagen“ für die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges, der Bürgermeister will dazu vorerst nicht Stellung nehmen.
Die Rute ins Fenster gestellt hat die Feuerwehr von Dürnkrut jetzt Bürgermeister Stefan Istvanek. Die gesamte Mannschaft würde zurücktreten, sollte die Gemeinde die Zusage, sich an einem neuen Feuerwehrauto finanziell zu beteiligen, nicht einhalten.
Allerdings: Inzwischen gab es einen Bürgermeisterwechsel – Alt-Ortschef Herbert Bauch möchte sich in die Causa nicht mehr einmischen. Der neue Bürgermeister Stefan Istvanek wäre bei der Zusage mit seinem Vorgänger nicht dabei gewesen, spricht von 708.000 Euro Kosten für das Hilfeleistungslöschfahrzeug. Er sagt nur soviel: „Ich will den Streit nicht über die Medien austragen.“
Seit mehreren Jahren arbeiten wir intensiv an der Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs, welches dringend benötigt wird. Dieses Projekt, das nur noch der finalen Bestellung bedurfte, wurde durch langjährige, schriftlich festgehaltene und unterschriebene Zusagen der Gemeindeführung unterstützt.
Das Feuerwehrkommando von Dürnkrut
Fest abgesagt: Tiefe Kluft geht durch die Gemeinde
Ob die kürzliche Absage des beliebten alljährlichen Feuerwehrfestes mit der Sache zu tun hat, ist mittlerweile klar: Denn es gibt ein definitives Bekenntnis des Feuerwehrkommandos für fixe Zusagen zu Anschaffung, es fehle lediglich ein klarer Beschluss des Gemeinderates, heißt es. Auf jeden Fall ist der Streit ein Zeichen für verhärtete Fronten und zieht eine große Kluft durch die ganze Gemeinde.
Es tut uns besonders leid für all jene, die uns über die Jahre hinweg unterstützt und sich auf das Fest gefreut haben. Ihre Treue und Ihr Engagement bedeuten uns sehr viel, und es schmerzt uns, Sie in dieser Weise enttäuschen zu müssen.
Das Kommando bedauert Festabsage
Der aus den Auseinandersetzungen mit der Gemeindeführung und der enorme zeitliche Aufwand, der in die Ausarbeitung und Klärung dieser Angelegenheit geflossen ist, „haben es uns unmöglich gemacht, die notwendigen Vorbereitungen für unser Fest zu treffen“, ergänzt das Kommando der Feuerwehr.
Bezirkschef der Florianis vermittelt
Was Gänserndorfs Bezirksfeuerwehrchef Georg Schicker bedauert, der sich mittlerweile in die Sache eingeklinkt hat und versucht, die Wogen zu glätten: „Bei Neuanschaffungen wird eine Gemeindematrix erstellt. Darin ist aber auch der Katastralort Waidendorf miteingeschlossen. Dieser hat ebenfalls Bedarf an einem neuen Fahrzeug angemeldet“, erklärt der Floriani-Funktionär.
Obwohl man im Feuerwehrwesen in Niederösterreich wegen genauer Verordnungen gut aufgestellt ist, sei es „mit finanziellen Mitteln nicht leichter geworden. Bei den Feuerwehren nicht, aber auch nicht bei den Gemeinden“, betont Schicker.
Feuerwehrkommandant: „Arbeiten an schriftlicher Stellungnahme“
Dürnkruts Feuerwehrchef Josef Baumgartner, den die „Krone“ telefonisch erreicht hat, verweist auf eine Stellungnahme, die zu Redaktionsschluss aber noch in Arbeit war. Zwischen der Floriani- sowie der Gemeindeführung und anderen Beteiligten gab es dem Vernehmen nach Vorgespräche, die jedoch offenbar nicht fruchteten: Denn für heute, Mittwoch, ist ein klärendes Treffen angesagt. Schicker hofft auf eine positive Lösung: „Das ist nie gut, wenn innerhalb der Gemeinde Institutionen und Vereine im Clinch sind, vor allem wenn die Gemeinde selbst darin beteiligt ist.“
Die Aufgabe des Bürgermeisters ist es, unsere Anliegen in die Gemeinderatssitzungen einzubringen. Die Kameraden der FF Dürnkrut haben kein Luxusfahrzeug ausgearbeitet, sondern eine aktualisierte Variante des aktuellen Einsatzfahrzeugs, um den zeitgemäßen Status quo zu erhalten.
Ausschnitt der ausführlichen „Online-Erklärung“ der FF Dürnkrut
Florianis geben auf Homepage „Erklärung“ ab
Am Dienstagabend hat die Feuerwehr noch eine Erklärung online gestellt, die die Angelegenheit aus ihrer Sicht näher erläutert.
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