Am LKH Hochsteiermark wird ein Meilenstein gesetzt: Ein neuer Tisch für Herzkatheter-Untersuchungen macht es möglich, jährlich 1000 zusätzliche Patienten zu versorgen. Darüber hinaus ist das eine wichtige Bestätigung für den zuletzt von Turbulenzen gebeutelten Standort Bruck an der Mur.
Im Norden der Steiermark leben mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren besonders viele alte Menschen. Der Anteil von über 65-Jährigen wird laut Schätzungen bis 2050 bei etwa 30 Prozent liegen. Die Folge: Gefäßerkrankungen werden häufiger und Herzbehandlungen immer öfter zur dringenden Notwendigkeit.
Unter diesen Umständen nennt Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor des LKH Hochsteiermark, die am Mittwoch verkündete Erweiterung der Kardiologie einen „Meilenstein“. Mehr als 40.000 Herzkatheter-Untersuchungen wurden bisher in Bruck bereits durchgeführt, mit einem zweiten OP-Tisch sind jährlich 1000 weitere möglich. Das bedeutet zugleich Versorgungsversicherung für die Patienten sowie eine Entlastung der Grazer Krankenhäuser. Und: „So können mehr junge Internisten ausgebildet werden“, sagt Gert Klug, Primarius der Abteilung für Innere Medizin. Fünf neue Stellen sollen entstehen.
„Ich will, dass Steirer und Steirerinnen schneller behandelt werden“, betont Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). Die Wartezeiten waren bei weniger dringlichen Operationen in die Höhe geschnellt. Patienten müssen sich trotz Druck auf der Brust und schwindender Leistungsfähigkeit gedulden. Dem setzt der OP-Saal mit einem großen Tisch und Hightech-Geräten ein Ende: „Bei einem Herzkathetereingriff werden Durchblutungen an den Herzkranzgefäßen behoben“, erklärt Klug.
Kooperation unter Kardiologen geplant
Dass die Kapazitäten erweitert werden, bedeutet auch eine Entlastung für das LKH-Universitätsklinikum und das LKH Graz-West. „Das wird für uns eine Erleichterung sein, weil wir Patienten auslagern und so unsere Wartezeiten abbauen können“, sagt Wolfgang Weihs, Leitung Kardiologie und Intensivmedizin am LKH West. Man schöpfe schon bisher die vorhandenen Strukturen zur Gänze aus – indem Patienten abgegeben werden, könne man sich noch besser spezialisieren. Auch Gabor Toth-Gayor, Leitung Herzkatheter am Universitätsklinikum, sagt: „Jetzt haben wir mehr Kapazitäten für komplexe Eingriffe.“
Ich will, dass Steirer und Steirerinnen schneller behandelt werden. Deswegen gehen wir den Weg des Zusammen-Anpackens.
Karlheinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Sport (ÖVP)
Vor allem aber ist diese Erweiterung ein Bekenntnis zum Standort Bruck. Zu den vielen Gerüchten rund um eine Schließung oder Einsparungen sagt Schaflinger: „Das ist ein absoluter Blödsinn.“ 60 Millionen Euro als Investition der Kages in den Standort sind wohl die Bestätigung. „Das, was in Bruck passiert, ist Pionierleistung“, sagt Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der Kages.
Damit hat die Steiermark gleich drei verlässliche Spitäler in Sachen Herz-OPs. Auch ein neues Zentrum für Rhythmologie wird demnächst in Bruck geschaffen. Große chirurgische Eingriffe werden dafür dem Standort Leoben künftig übergeben.
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