„Hört! Hört!“: Eine neue Ausstellung im Grazer Museum für Geschichte beschäftigt sich mit der 100-jährigen Geschichte des Radios in der Steiermark. Zu sehen und hören bis Jänner 2025.
Mit dem „Dachsteinlied“ beginnt die steirische Radiogeschichte – und zwar eigentlich schon vor 120 Jahren: Wir schreiben das Jahr 1904 und dem Physiker Otto Nußbaumer gelingt an der Technischen Hochschule Graz erstmals die drahtlose Übertragung der menschlichen Stimme: Er selbst trällert das Lied ins Mikrofon, 30 Meter weiter kommt es (einigermaßen gut hörbar) aus dem Lautsprecher.
Doch vorerst weiß keiner so richtig Kapital aus dieser Pionierleistung zu schlagen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg nimmt das Radio seinen Erfolgszug auf: 1924 wird die erste Radiosendung in Österreich ausgestrahlt: „In der Steiermark gibt es damals gerade einmal 467 Rundfunkteilnehmer. Nur wenige Jahre später ist aus dem Radio ein Massenphänomen geworden“, schildern Thomas Felfer und Maria Froihofer, die die Ausstellung im Museum für Geschichte kuratiert haben.
60 historische Radiogeräte
Darin erzählen sie nicht nur spannende Momente der heimischen Radiogeschichte (in Bild und Ton), sondern zeigen auch insgesamt 60 historische Rundfunkgeräte aus der Sammlung von Heinz M. Fischer, die er seit 2019 in mehreren Tranchen an das Universalmuseum Joanneum übergeben hat. Von den frühen Möbelradios, die im Mittelpunkt des Familienlebens standen, über die Volksempfänger, mit denen die NS-Propaganda einen direkten Draht zu den Menschen hatte, bis hin zu den portablen Mini-Geräten, mit denen die Eumig als heimischer Produzent ab den 1950ern Erfolge feierte.
„Es gab auch in der Steiermark Hersteller, zum Beispiel Kristallwerk in Graz“, erklärt Fischer. Lange hat er nach einer „Kristalette“ aus Grazer Fertigung gesucht. „Ich bin stolz, dass ich eine gefunden habe und sie nun dem Joanneum übergeben kann“, sagt er zur Eröffnung der Schau.
Ausstellung als nostalgische Reise
„Hört! Hört!“ ist eine nostalgische Reise durch 100 Jahre Radiogeschichte: Man sieht Geräte und hört Stimmen, die einst omnipräsent in unserem Äther waren und längst verschwunden sind, deren Nachklang aber bis heute zu hören ist.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.