Weite Anfahrtszeiten zur Ausbildung und damit verbundener Stress sind im Möll- und Drautal Geschichte: Pädagogen werden nun am Land ausgebildet.
Ausbildung in den ländlichen Raum bringen, wird in Oberkärnten derzeit stark forciert. Bereits im Mai wurde ein Pilotprojekt von AMS und Land Kärnten in Obervellach vorgestellt. Wie berichtet, werden dort diverse Ausbildungen vor Ort angeboten. Nun soll ein weiteres Vorhaben die Bildungschancen am Land – besonders für Frauen – verbessern. „Gespräche nach einer Tälertour zeigten, wie wichtig pädagogische Weiter- und Fortbildungen vor Ort bei uns wären“, sagt Marika Lagger-Pöllinger, Spittals Bezirksvorsitzende von der SPÖ.
Weite Wege schrecken Interessierte ab
Vor allem bei Mamas, die den Anschluss ins Berufsleben finden wollen oder an einem zweiten Bildungsweg interessiert sind, sei das Interesse groß. „Die Nachfrage an Pädagogen ist bei uns auch stark“, so Lagger-Pöllinger: „Aber weite Wege zu Ausbildungsstätten in Ballungszentren und die damit verbundene Zeit, schrecken viele Frauen leider wieder ab, den Schritt zu wagen.“
Für meine Ausbildung bin ich pro Richtung immer 1,5 Stunden nach Villach gefahren. Dass das Angebot ins Mölltal kommt, ist für alle eine Erleichterung.
Julia Lackner (27), Kleinkinderzieherin in Hl. Blut
Neuer Lehrgang im Mölltal
So ist in Kooperation mit der Abteilung Elementarbildung des Landes, dem Verein Familienforum Mölltal (FamiliJa) und dem Personaltrainer Wolfgang Herzog die Idee entstanden, den Lehrgang für Kleinkinderziehung und Tageseltern ins Mölltal zu bringen. „Wir wollen es den Teilnehmern so einfach wie möglich machen, ihnen lange Anfahrtszeiten ersparen, es ermöglichen, Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen“, so Herzog.
Finanzielle Unterstützung auch möglich
Im November können bis zu 22 Interessierte an dem ersten Kurs in Obervellach und Winklern teilnehmen. Weitere Ausbildungen sind angedacht. Gut 3000 Euro kostet der Kurs, für den Mann und Frau sich ab sofort hier bewerben und auch weitere Infos finden können. Finanzielle Hilfe ist aus dem Frauenbildungsfonds möglich. „Es ist eine Win-win-Situation. Auch die Lehrgangsreferenten, die bereits als Pädagogen tätig sind, kommen aus dem Tal, können sich so etwas dazuverdienen“, freut sich Lagger-Pöllinger: „Mit dem Angebot wird das Leben am Land attraktiver und für viele einfacher.“
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