Dokumentation von Pflegeschritten nimmt ein Viertel der Arbeitszeit in Anspruch: Ein steirisches Forschungsprojekt hat nun zum Ziel, den bürokratischen Aufwand durch neue digitale Technologien zu reduzieren.
Was hierzulande noch wie Science-Fiction klingt, ist in Ländern wie Japan längst Wirklichkeit: Mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattete Roboter gehen Pflegekräften etwa in Alters- und Pflegeheimen bei körperlich besonders anstrengenden Tätigkeiten zur Hand. Ist der Einsatz von KI in Zeiten akuten Personalmangels und einer hohen Berufsaussteigerquote auch in der steirischen Pflegelandschaft denkbar – oder doch weit in der Ferne liegende Zukunftsmusik? Diese Frage will nun das Land Steiermark gemeinsam mit der Med-Uni Graz beantworten.
Es geht nicht um das Ersetzen von Pflegekräften, sondern um die Verbesserung von Pflegeprozessen durch digitale Technologien.
Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin für Wissenschaft und Forschung
Gemeinsam hat man den Startschuss zu einem Projekt gegeben, dessen Ziel es ist, Prozesse in der Pflege zu verbessern und zu vereinfachen. „Dafür wollen wir die Chancen von digitalen Technologien nutzen“, gibt ÖVP-Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl die Marschrichtung vor. Damit stärke man auch den Forschungsstandort Steiermark.
„Häufig dauert die Dokumentation eines Pflegeschritts länger als der Akt selbst“, spricht Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl aus eigener Erfahrung als Spitalsarzt. Mithilfe von Digitalisierung könne man Pflegekräfte deutlich entlasten – damit hätten sie wieder mehr Zeit für ihre Patienten.
Mit Digitalisierung gegen überbordende Bürokratie
Wie kann das funktionieren? „Durch das Verschlanken von veralteten Prozessen und Strukturen, zudem sollen administrative Aufgaben automatisiert werden“, erklärt Projektleiterin Katharina Lichtenegger von der Medizinischen Universität. Derzeit müssen Pfleger zwei von acht Stunden ihrer Arbeitszeit für Bürokratie aufwenden. Das Forschungsprojekt wird mit 2,8 Millionen Euro gefördert.
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