Kjell Scherpen erwartet einen offenen Schlagabtausch – mit leichten Vorteilen für „Oranje“. „Beide Mannschaften werden volles Pressing machen, die Erwartungen in den Niederlanden sind sehr hoch. Sie sind für mich leichter Favorit“, sagte der niederländische Leih-Goalie von Österreichs Meister Sturm Graz vor dem EM-Duell zwischen den Niederlanden und Österreich am Dienstag (18 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) in Berlin.
Für die „Elftal“ soll das abschließende EM-Gruppenspiel in Berlin nur ein Zwischenschritt sein. „Wenn wir an einem Turnier teilnehmen, dann immer um es zu gewinnen. Das ist auch dieses Jahr der Fall“, sagte Scherpen. Der 2,06 m große Tormann hat selbst eine hohe Meinung vom ÖFB-Team. „Dieses Jahr haben sie sich sehr entwickelt, sie spielen richtig guten Fußball. Österreich hat gegen Frankreich sehr aggressiv gespielt, gezeigt, dass man einer Mannschaft gewachsen ist, die eine große Chance auf den Titel hat.“
Dennoch wird im stolzen Fußballland Holland gegen Österreich „natürlich ein Sieg“ erwartet. Auch von Scherpen: „Die Niederlande werden gewinnen.“ Oranje stelle heuer „viele junge, talentierte Spieler“. Hinzu kommen mehrere Stars. Speziell der Defensivverbund vor dem jungen Goalie Bart Verbruggen hat es Scherpen angetan. „Die Abwehr ist ziemlich stark mit Van Dijk, Ake, De Vrij, De Ligt – große Namen, die in großen Ligen spielen. Wenn alle fit und in Form sind, ist heuer vieles möglich.“
Lob für Konkurrent
Mit EM-Goalie Verbruggen steht Scherpen gleich doppelt in einer Art Konkurrenzverhältnis. Beide gehören dem englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion und beide stehen für die Zukunft im Tor der „Elftal“. Während Scherpen 2023/24 bei seinem Leihklub Sturm bis zur Winterpause stark aufspielte, sammelte der zweieinhalb Jahre jüngere Verbruggen erste Premier-League-Erfahrung (21 Einsätze). „Er ist jung und ein sehr großes Talent, ein sehr guter Tormann für seine 21 Jahre und auch schon sehr stabil“, sagte Scherpen über den nun achtfachen A-Teamspieler Verbruggen.
18 Spiele hat Scherpen für die U21-Auswahl seines Landes absolviert. Länderspieleinsätze auf höchster Ebene waren ihm bisher nicht vergönnt. Sturms Weg zum Double erlebte er nur bis zur Winterpause auch auf dem Platz. Weite Teile des Herbstes spielte der Hüne mit einem Riss des hinteren Kreuzbandes, ehe er im Winter operiert wurde. Seither stand Reha auf dem Programm. „Es geht mir sehr gut. Ich kann alles machen. Ich bin eine Woche später auf Urlaub gefahren, um noch zu arbeiten.“ Beim Champions-League-Starter wird Scherpen spätestens Anfang August wieder voll leistungsfähig zurückerwartet.
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