Wer Hans Peter Doskozil in der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag gesehen hat, bekam eine ungefähre Vorstellung davon, wie die SPÖ jetzt dastehen könnte, hätte sie den burgenländischen Landeshauptmann an die Spitze ihrer Partei gestellt. Mit dem lebensnahen Juristen wäre da einer, der trotz seiner Stimmprobleme eine klare Sprache für die vielen und nicht für die wenigen spricht.
Nur ein Beispiel: Angesprochen auf die Position des SPÖ-Stadtrats Peter Hacker, der in einem „Krone“-Interview sagte, dass es wurscht sei, wenn auf Platz eins der religiösen Bekenntnisse an Wiens Volksschulen islamisch stehe, sagte Doskozil: Das ist eben nicht egal. Eine Gesellschaft müsse fragen dürfen, ob sie das will oder nicht will.
Das kann man von Doskozil nun nicht sehr liberal, nicht weltoffen oder nicht sympathisch finden. Aber es ist näher bei den Wählern als das mutlose Geschwurbel zur Migration von Andreas Babler, der das Zuwanderungskonzept der SPÖ „refreshen“ will.
„Refreshen“! Das sagte Babler wirklich. In seinen Kreisen mögen das manche lässig finden. Dabei ist es nur peinlich und hohl.
Doskozil sagte am Sonntag auch, dass ein Politiker nicht dazu gewählt worden sei, um sich selbst zu verwirklichen. Sondern in solchen Funktionen müsse man die Bedürfnisse der Bevölkerung erfassen und aus diesen Bedürfnissen angewandte Politik machen. Also, vielleicht etwas pathetisch formuliert, dass die Flamme der Sozialdemokratie nicht nur flackern, sondern auch wärmen soll.
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