Der burgenländische Landeshauptmann und verhinderte SPÖ-Bundesparteichef Hans Peter Doskozil teilt wieder aus – und das vornehmlich gegen rote Parteifreunde. So zeigte der Burgenländer in der ORF-Pressestunde kein Verständnis dafür, dass der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser den gemeinsamen Beschluss aller Bundesländer gegen die EU-Renaturierungsverordnung nicht mehr mittragen. Das sei nicht sein Stil und es sei auch nicht üblich, nachträglich einstimmige Beschlüsse der Landeshauptleutekonferenz aufzukündigen. Besonders hart ins Gericht geht der rote Burgenländer mit dem ebenfalls roten Wiener Stadtrat Peter Hacker, der im „Krone“-Interview die Zahlen, wonach in Wiens Volksschulen mittlerweile Kinder mit muslimischem Glauben auf Platz 1 liegen, heruntergespielt und gemeint hatte, das sei „wurscht“, jeder möge „seine Religion ausüben, wie er will“. Doskozil sagt, diese Zahlen hätten ihn „alarmiert“. Schließlich sei Österreich ein christliches Land und habe eine christliche Tradition. Dafür wird er viel Beifall finden!
Favorit auf 3. Platz. Beifall zollt dem verhinderten SPÖ-Chef aus dem Burgenland auch Claus Pándi in seinem Polit-Kommentar in der Montags-„Krone“. Er schreibt: „Wer Hans Peter Doskozil in der ORF-Pressestunde am Sonntag gesehen hat, bekam eine ungefähre Vorstellung davon, wie die SPÖ jetzt dastehen könnte, hätte sie den burgenländischen Landeshauptmann an die Spitze ihrer Partei gestellt. Und Pándi meint, „mit dem lebensnahen Juristen wäre da einer, der trotz seiner Stimmprobleme eine klare Sprache für die vielen und nicht für die wenigen spricht.“ Der Auftritt Doskozils wirft freilich mehr als nur ein Schlaglicht auf die total verfahrene Situation der SPÖ. Doskozil auf der einen Seite, Babler auf der anderen Seite, Hacker und Co. auf einer weiteren Seite. Und all das in einem Wahljahr, in dem die Sozialdemokraten angesichts der äußeren Umstände als Favorit gelten müssten. Doch in der Realität bleiben sie aufgrund ihrer inneren Umstände bloß Favorit auf den dritten Platz.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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