Wie gelingt es, den größer werdenden Arbeitskräftemangel in den Griff zu bekommen oder zumindest gegenzusteuern? In Oberösterreich begibt man sich dazu jetzt auf „Schatzsuche“. Einerseits soll verstärkte Integration von Zugewanderten zum Schlüssel werden, andererseits wird die Unterstützung junger Menschen mit Beeinträchtigungen forciert.
Gesunkene Nachfrage, gestiegene Kosten – das sind die Zutaten jenes Cocktails, der bei den Firmen für Kopfweh sorgt. Der wachsende Arbeitskräftemangel hat aufgrund angespannter Budgets und verbundenen Einsparungsschritten, die auch zu Personalkürzungen führen, etwas an Brisanz eingebüßt.
„100 gehen in Pension, 65 kommen nach“
Doch Fakt ist: Dass immer mehr aus der Babyboomer-Generation in Pension gehen, wird spürbarer. Stefan Pierer, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, spricht von einem „ganz massiven Thema“: „100 gehen in Pension, 65 kommen nach.“
In Österreich gehen in den nächsten zwölf Jahren um 540.000 mehr Menschen in die Pension, als nachwachsen – der Faktor Migration ist hier noch nicht berücksichtigt.
Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung
Bild: IV OÖ/Roland Pelzl
Ökonom Christian Helmenstein beschrieb vergangene Woche in Linz die Lage als „riesiges Arbeitskräftedefizit“. „Wie lösen wir diese Herausforderung?“, fragte er und nahm auch die Zugewanderten in den Blick: „Die, die schon da sind, gilt es, zu qualifizieren und wirksam in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Auch Inklusion wird wichtiger: In Abstimmung zwischen dem Arbeitsmarktservice, dem Land und dem Sozialministeriumservice wird in Oberösterreich jetzt die Betreuung von jungen Menschen mit Beeinträchtigung geregelt.
Ende der Stigmatisierung in jungen Jahren
„Wir helfen mit gezielten Unterstützungsangeboten bestmöglich dabei, die so wichtige Teilhabe dieser jungen Menschen am Arbeitsmarkt zu begleiten“, sagt AMS-Geschäftsführerin Iris Schmidt. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer freut sich über die neuen Chancen: „Zugleich beenden wir damit die Stigmatisierung in jungen Jahren.“
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