In der ungewohnten Rolle des Jägers und mit einem neuen Cheftrainer hat Red Bull Salzburg die Vorbereitungen auf die Anfang August beginnende Saison der Fußball-Bundesliga begonnen. Der mit einem Dreijahresvertrag ausgestattete Niederländer Pepijn Lijnders bereitet mit teils neuem Betreuerteam die Mannschaft auf eine außergewöhnlich lange Saison vor und will mit einem in seiner Heimat populären 4-3-3-System den Verein auf ein neues Level führen.
Nach zehn Meistertitel in Folge ist Salzburg von Sturm Graz entthront worden. Ein großer Umbruch blieb aber aus. Mit Talent Tim Paumgartner (Liefering), Torhüter Janis Blaswich (RB Leipzig) und dem am Montag präsentierten japanischen Team- und Mittelfeldspieler Takumu Kawamura (Sanfrecce Hiroshima) stehen erst drei Zugänge fest. Zumindest vorerst zurück von Leihen sind Ignace Van der Brempt (HSV), Dijon Kameri (Grasshoppers Zürich) und Kamil Piatkowski (Granada). Nicht mehr verlängert wurde unter anderem Andreas Ulmer, der mit Salzburg 13 Meistertitel geholt hat.
Die größte Änderung vollzog sich in der sportlichen Leitung, die erstmals seit langem ein Trainer innehat, der nicht aus dem Red-Bull-Stall kommt. Lijnders ist voller Vorfreude und schwärmte zum Trainingsstart von der Stadt und dem Verein. „Der Club ist jung, ehrgeizig und selbstbewusst. Sie haben eine klare Identität, eine großartige Nachwuchsarbeit und sind begeistert von dem, was sie tun und wie sie etwas aufbauen wollen. Ich bin stolz, diese Stadt und diesem Verein zu repräsentieren“, sagte der 41-Jährige.
Lijnders brachte viel Leidenschaft auf den Rasen. Um das 4-3-3 zu implementieren, lief er mit Spielern Laufwege ab. Gespräche mit den Spielern standen im Mittelpunkt, „um ihnen die Idee zu vermitteln und welchen Spirit wir wollen. Wir wollen attraktiven Fußball bieten. Wir haben den Spielern auch klar gemacht, wie hoch unsere Intensität ist“. Im Team stecke „extrem großes Potenzial“, betonte er.
Mammutprogramm steht an
Der Niederländer hat sein erstes Training als Cheftrainer einer Profimannschaft geleitet, Erfahrung bringt er aber enorm viel mit. Lijnders war fünf Jahre bei PSV Eindhoven, sieben Jahre beim FC Porto und zehn Jahre beim FC Liverpool, davon sechs Jahre im Trainerteam unter Jürgen Klopp. „Ich hatte viel Verantwortung, hatte Freiheiten und konnte meine taktischen Ideen einbringen. Was Mentalität und Professionalität betrifft, habe ich sehr viel von ihm gelernt und bin ihm dafür ewig dankbar“, sagte der neue Salzburger Cheftrainer.
Mit seinem neuen Club hat er ein Mammutprogramm zu bewältigen. Die Salzburger steigen bereits in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League am 6./7. August ein, spielen auf jeden Fall in einer Europacup-Gruppenphase und nehmen nach der Saison ab 15. Juni 2025 an der lukrativen Club-WM in den USA teil. Diese internationalen Spiele „wollen wir, damit die Mannschaft wächst und sich die Spieler weiter entwickeln, um den Verein auf den nächsten Level zu heben“, betonte Lijnders.
Konkrete Vorgaben an Erfolgszielen hat der Trainer nicht mitbekommen. „Wir haben am wenigsten über Titel gesprochen, sondern über den Weg dorthin“, sagte Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.
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