Ulrike Haidacher

Bachmannpreis: „Macht man einmal und nie wieder“

Steiermark
25.06.2024 20:00

Am Mittwoch starten in Klagenfurt die 48. Tage der deutschsprachigen Literatur. Der steirische Dramatiker und Autor Ferdinand Schmalz wird das Wettlesen mit seiner „Rede zur Literatur“ eröffnen. Er ist einer von zwei Steirern, die in den vergangenen Jahren den Bachmannpreis gewinnen konnten. Mit Ulrike Haidacher ist auch heuer eine Steirerin im Rennen.

Die steirische Literaturszene ist in den vergangenen Jahren zu einer ernsthaften Größe in Klagenfurt gereift: Mit Ferdinand Schmalz (2017) und Nava Ebrahimi (2021) ging der Bachmannpreis zuletzt zweimal in die Steiermark, mit Valerie Fritsch (2015) und Egon Christian Leitner (2020) ging zudem zweimal der zweite Platz. Und auch heuer ist die Steiermark mit der Kabarettistin und Autorin Ulrike Haidacher vertreten.

„Deutschland sucht den Superstar für Streber“
„Ich habe den Preis in meiner Jugend nicht wirklich verfolgt, ich habe ihn eher nebenbei mitgekriegt“, gesteht Haidacher der „Krone“ vorab. „Bewusst verfolgt habe ich ihn zum ersten Mal, als Stefanie Sargnagel eingeladen war. Und jetzt, wo ich selbst hinfahre, denke ich oft daran, dass sie den Wettbewerb als Deutschland sucht den Superstar für Streber bezeichnet hat. Das finde ich sehr lustig“, sagt sie.

Ulrike Haidacher mit ihrem Debütroman „Die Party“ (Bild: Christoph Hartner)
Ulrike Haidacher mit ihrem Debütroman „Die Party“

Strebsam ist die gebürtige Grazerin durchaus: 15 Jahre lang stand sie als Teil des Kabarett-Duos „Flüsterzweieck“ auf der Bühne, quasi nebenbei hat sie ihren Debütroman „Die Party“ geschrieben. In Klagenfurt nun liest sie aus ihrem Nachfolgewerk „Malibu Orange“, der im August erscheint: „Ich glaube meine Bühnenerfahrung wird mir in Klagenfurt helfen. Ich bin es gewohnt, meine Texte auch zu performen und ich fürchte das Publikum nicht“, sagt Haidacher.

„Stelle mich auf das Schlimmste ein“
Auf die Frage, ob sie Angst vor dem möglicherweise harschen Urteil der Jury – heuer erstmals angeführt von Klaus Kastberger, dem Chef des Grazer Literaturhauses - hat, antwortet sie diplomatisch: „Ich weiß nicht, ob ich mich für die Kritik richtig rüsten kann. Aber ich bereite mich darauf vor, dass es auch heftig werden könnte. Das ist die Strategie, die ich meistens im Leben anwende: Ich stelle mich auf das schlimmste ein, dann kann ich nur positiv überrascht werden.“  

Generell aber freut sie sich darauf, nach vielen Jahren als hauptberufliche Kabarettistin, in Klagenfurt „tiefer in die Literaturszene einzutauchen. Ich freue mich vor allem auf das Erlebnis. Klagenfurt – das macht man einmal und dann nie wieder.“ Und wer weiß, vielleicht wird Haidacher die nächste steirische Bachmannpreisträgerin.

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