Öko-Förderungen

Für jeden Steuergeld-Euro kommen 2,80 Euro zurück

Steiermark
28.06.2024 15:30

Was bringen eigentlich die vielen Millionen Euro, die die steirische Landesregierung für Umwelt- und Sanierungsförderungen ausgibt? Das hat jetzt eine neue Studie untersucht. Das Ergebnis: Aus einem investierten Steuergeld-Euro kam fast das Dreifache als Wertschöpfung zurück.

Nehmen wir ein fiktionales Beispiel her: Familie Gruber lebt in einem kleinen Haus am Land, das schon mehrere Jahrzehnte alt ist. Die Heizkosten sind hoch – auch, weil durch die dünnen Wände viel Wärme verloren geht. Die Grubers sanieren ihr Haus, einen Teil der Kosten dafür bekommen sie vom Land Steiermark. Danach sinken ihre laufenden Heizkosten. Mit dem Geld, das die Familie jetzt nicht mehr fürs Heizen ausgeben muss, geht sie einmal mehr im Monat ins Gasthaus und kauft ein neues Fahrrad. Dadurch verdienen die Betriebe und ihre Mitarbeiter, die dann wiederum woanders einkaufen, und so weiter.

Eine solche Rechnung, nur viel komplizierter, hat Joanneum Research am Freitag in Graz vorgestellt. Das Forscher-Team um Franz Prettenthaler hat ausgerechnet, wie viel regionale Wertschöpfung aus den 2020 bis 2023 bezahlten 265 Millionen Euro Fördergeldern (für Umwelt und Sanierung) entstanden ist. Die Antwort: 740 Millionen Euro. „Aus einem Euro Steuergeld wurden 2,80 Euro Wertschöpfung“, sagt Prettenthaler. Das sichere 8440 regionale Arbeitsplätze.

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Geringere Energiekosten ermöglichen ein höheres Konsumniveau von den Haushalten – das heißt, der Wohlstand steigt.

Franz Prettenthaler, Joanneum Research

Private legen fünf Euro auf jeden Euro drauf
Die Förderungen, die untersucht wurden, sind zum Beispiel für Sanierungen, Biomasse-Heizungen, Wärmepumpen, Heizkesseltausch und Fernwärme-Anschlüsse. Alleine bei den Investitionen zeigt sich: „Auf jeden Euro Förderung legen Private fünf Euro drauf“, sagt Prettenthaler. Davon profitieren dann Installateure, Techniker, die Forstwirtschaft und viele mehr.

„Ein Teil des Geldes geht natürlich auch ins Ausland, zum Beispiel, weil viele Photovoltaik-Module aus China kommen“, sagt Prettenthaler. „Aber wenn die Anlage dann 20 Jahre in Betrieb ist, können die Leute ihr Geld für etwas anderes ausgeben.“

Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Franz Prettenthaler (Joanneum Research), Landesrätin Ursula Lackner (von links). (Bild: Land Steiermark/Binder)
Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Franz Prettenthaler (Joanneum Research), Landesrätin Ursula Lackner (von links).

Weniger Importe
Auch das Klima freut sich. Durch die Maßnahmen muss man im Jahr 215 Gigawattstunden Energie weniger aus dem Ausland importieren. „Das ist in etwa das, was drei Murkraftwerke produzieren“, sagt Prettenthaler.

Bessere Neuigkeiten kann es für die beiden zuständigen Landesrätinnen Ursula Lackner (SPÖ, Energie) und Simone Schmiedtbauer (ÖVP, Wohnbau) kaum geben. „Die Förderungen senken Emissionen und stärken die Wirtschaft“, sagt Lackner. Schmiedtbauer: „Wir werden den eingeschlagenen Weg fortführen.“

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