Großübung in Leibnitz

Afrikanische Schweinepest: Steiermark rüstet sich

Steiermark
01.07.2024 17:11

Die Afrikanische Schweinepest lauert an den Grenzen zu Österreich. Jetzt üben über 200 Beteiligte den Ernstfall: Mit Drohnen, zehn steirischen Gespannen aus Suchhunden und Jägern hat die Großübung gestartet, am Dienstag geht es am Truppenübungsplatz Straß ab 5 Uhr weiter.

Ein totes Wildschwein wurde nahe Ehrenhausen gefunden. Der Kadaver wird – so wie das bei Unfall-Wild üblich ist – untersucht. Der Befund für Afrikanische Schweinepest fällt positiv aus.

Mit diesem Szenario hat am Montag eine zweitägige Übung zum Ausbruch der Tierseuche in der Steiermark und in Kärnten begonnen. Beteiligt sind auch Oberösterreich und Slowenien – im Ernstfall macht die Krankheit ja nicht an der Grenze halt. „Die afrikanische Schweinepest stellt keine Gefahr für Menschen dar, das ist wichtig zu betonen“, sagt Veterinärdirektor Peter Eckhardt. „Für Haus- und Wildschweine hat sie aber große Konsequenzen.“ Denn die Infektion ist tödlich für die Tiere.

Rund um Leibnitz lebt ein Fünftel aller österreichischen Schweine
Die Gegend um Leibnitz wurde für die Übung nicht zufällig ausgewählt. Erstens aufgrund der Nähe zur Grenze: In Südosteuropa ist die Krankheit schon verbreitet und kommt über mitgebrachte und entsorgte Wurstwaren zu uns. „Zweitens gibt es dort 1700 Betriebe und 500.000 Schweine in einem Radius von 35 Kilometern.“

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Wir wollen uns auf das, was sicher kommt, so gut wie möglich vorbereiten. Die Schäden wären immens – von Exportsperren über Tausende tote Tiere.

(Bild: Jauschowetz Christian)

Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP)

Hunde wurden monatelang eigens ausgebildet
Was passiert also, nachdem der Fall eintritt? Dann kommen „Aura“, „Buddy“ und acht andere, über Monate hinweg speziell ausgebildete Kadaver-Suchhunde zum Einsatz. Kranke Wildschweine flüchten ins Unterholz – dort muss man die nachtaktiven Tiere dann suchen.

„Wenn der Hund etwas findet, nimmt er einen Lederriemen am Halsband ins Maul und kommt zurück“, erklärt Hundeführerin und Jägerin Helga Skagedaugg. Aus Infektionsgründen darf der Hund den Kadaver nämlich nicht berühren. „Die Hunde tragen Schutzwesten, denn das Wildschwein könnte ja noch wehrhaft sein. Die speziellen Leinen sind desinfizierbar.“ Hygienisch reinigen muss man dann übrigens sogar den Waldboden – es gilt höchste Infektionsgefahr!

Mit einer Drohne mit Wärmebild-Kameras... (Bild: Jauschowetz Christian)
Mit einer Drohne mit Wärmebild-Kameras...
fliegt das Rote Kreuz das betroffene Gebiet ab. (Bild: Jauschowetz Christian)
fliegt das Rote Kreuz das betroffene Gebiet ab.
Hündin „Aura“ mit dem Lederriemen (Bild: Jauschowetz Christian)
Hündin „Aura“ mit dem Lederriemen
Veterinärdirektor Peter Eckhardt erklärt die Übung (Bild: Jauschowetz Christian)
Veterinärdirektor Peter Eckhardt erklärt die Übung

Mit Wärmebild-Drohnen unterstützt das Rote Kreuz die Suche. In einem definierten Gebiet werden die Wildschweine dann auch intensiv bejagt.

„Alle Tiere müssen dann getötet werden“
Noch unschöner ist, wenn die Seuche Nutztiere betrifft. „Alle Tiere müssen dann getötet und seuchensicher entsorgt werden“, sagt Peter Eckhardt. Im Umfeld dürfen Tiere nicht mehr transportiert oder verkauft werden, es gilt sofort eine Exportsperre.

„Die Auswirkungen wären gar nicht zu beziffern“, sagt Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Deswegen gilt der Appell: Keine Fleischprodukte aus dem Ausland einführen! 

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