Tarife sinken stark

Photovoltaik-Boom in der Steiermark ebbt ab

Steiermark
03.07.2024 06:00

Nach Rekordjahren hat der große Photovoltaik-Boom in der Steiermark nun vor allem bei privaten Haushalten den Zenit überschritten. Das liegt auch daran, dass die Einspeisetarife stark gesunken sind. Warum sich ein Sonnenkraftwerk am Dach trotzdem lohnt.

Während Corona und insbesondere im Zuge der Energiekrise entschieden sich zahlreiche steirische Haushalte für eine Photovoltaik-Anlage, die Nachfrage ging durch die Decke und konnte von Firmen oft gar nicht mehr bedient werden. Auch 2023 war laut Energie Steiermark noch ein Rekordjahr („Verdoppelung gegenüber 2022“), doch jetzt ebbt die Nachfrage deutlich ab.

Einspeisetarife wieder stark gesunken
Das liegt einerseits an einer natürlichen Marktsättigung, andererseits zögern viele Steirer jetzt auch, weil sie für den überschüssigen Strom, den sie ins öffentliche Netz einspeisen, viel weniger Geld bekommen. Zum Höhepunkt der Energiekrise lagen die Einspeisetarife etwa bei der Energie Steiermark bei über 30 Cent je Kilowattstunde.

Fakten

  • Rund 45.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von über 750 Megawatt erzeugen derzeit im Netz der Energie Steiermark Sonnenstrom. Rund die Hälfte davon entfällt auf private Haushalte. 
  • Seit heuer ist statt der Förderung des Bundes die Mehrwertsteuer für kleinere, private PV-Anlagen gefallen. Das Land Steiermark schießt zudem Geld im Zuge der Wohnhaus-Sanierungsförderung zu. 
  • Wie steht es um Groß-Anlagen? Ein Jahr nach Erlass von Vorrangflächen für große Anlagen kritisiert der Branchenverband PV Austria, dass am Großteil dieser Flächen noch nichts passiert sei. Das Land kontert: Es seien sehr wohl Projekte in Planung. Hohe Zinsen und geringe Strompreise bremsen aber. 

Doch die Goldgräberstimmung ist wieder vorbei. Wer vor dem ersten November 2023 einen Vertrag abgeschlossen ha, bekommt derzeit 11,79 Cent/kWh. Für neue private Stromlieferanten liegt der aktuelle Einspeisetarif bei 6,21 Cent/kWh. „In Sonnenstrom zu investieren macht für Privathaushalte aus Gründen der Nachhaltigkeit aber immer Sinn, denn die Eigenversorgung mit Strom sollte im Vordergrund stehen“, sagt Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik.

Flaute auch bei Firmen bemerkbar
Dass private Haushalte bei Sonnenstrom zögern, macht sich auch in Auftragsbüchern der Firmen bemerkbar: „Besonders bei kleineren, spezialisierten Betrieben ist das Geschäft schon deutlich eingebrochen“, sagt Christian Gaich, Innungsmeister der Sparte Elektrotechnik. Aber: „Die Branche hat Zukunft. Alleine schon dadurch, wenn die Baubranche wieder anzieht.“ 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt