Beim „Einwickeln“ sind die Waldviertler Florianis bereits jetzt Europameister: Seit Sonntagnachmittag dichteten sie in Rekordzeit die Dachflächen von rund 15 Fußballfeldern ab. Warum sich die Feuerwehren nun aber 20.000 m² an Abdeckplanen zur Sicherheit auf Vorrat legen ...
Großartige Leistung der Feuerwehren im Bezirk Waidhofen an der Thaya: Seit Sonntagnachmittag waren 520 Florianis auf 150 Dächern der Dörfer Rappolz, Waldkirchen, Gilgenberg und Lexnitz im Einsatz, um sie mit 104.000 m2 Planen provisorisch abzudichten. Nahezu kein Gebäude war beim verheerenden Unwetter mit bis zu sieben Zentimeter großen Hagelkörnern heilgeblieben.
Gefährliche Aufgabe für Helfer
Wegen der riskanten Arbeiten auf den steilen und glitschigen Dächern war das Rote Kreuz vor Ort, um notfalls rasch helfen zu können, dankte Stefan Mayer vom Bezirksfeuerwehrkommando für die gute Zusammenarbeit. Hand in Hand mit Firmen und weiteren Helfern, Einsatzorganisationen und Behörden hätte man, so die Betroffenen, rasch und effizient unter die Arme greifen können.
Letztes Gebäude war das „Eigene“
Das letzte Gebäude, das abgedeckt wurde, war das Feuerwehrhaus Rappolz – dort hatte der Hagel das Dach komplett zerstört. In Gilgenbeg erschwerten Wespen, die in mehreren Dachstühlen nisteten, die Arbeiten – Schutzkleidung. war bei hell strahlender Sonne nötig. Zudem betonte Mayer, dass man sich 20.000 m² an weiterer Plane auf Vorrat läge: „Damit wir gewappnet sind, wenn starke Regenfälle, Unwetter oder Gewitter das eine oder andere Provisorium herunterreißen.“
Aus der Vergangenheit gelernt
Die Mittel für die Soforthilfen wurden von der Landesregierung auf 1,5 Millionen Euro aufgestockt. Dazugelernt hat man nach dem schweren Hagelunwetter in Allentsteig im Jahr 2021. Diesmal wurden drei weitere Dörfer – Brunn bei Dobersberg, Waldhers und Reibers – nun zu Katastrophenorten erklärt. Dort traf der Hagel zwar nur wenige Objekte, Geschädigte haben aber so eine Chance auf Gelder aus dem Katastrophenfonds, was 2021 ausblieb.
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